VW Karmann Ghia - Revell - 1/16

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Malle
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Hallo zusammen,

ich möchte euch mit diesem Bericht teilhaben lassen an meinem Bau des VW KARMANN GHIA in 1/16.

Dieser Bausatz ist aus dem Jahr 1994 und seit dem liegt er auch bei mir im Schrank. Wenn ich ehrlich bin lag er in div. Schränken, denn er ist mit Sicherheit schon drei Mal umgezogen.
Was ich gar nicht mehr so auf dem Schirm hatte war, dass ich den Bausatz damals vor fast 30 Jahren angefangen habe zu bauen. Ihr seht es dem Karton an, dass er schon einige Jahre auf dem Buckel hat.
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Von den schon angefangen Teilen ist zum Glück bis jetzt alles vorhanden.
Ich habe auch die eine oder andere Jugendsünde entdeckt, die ich damals aus Unwissenheit verzapft habe. Zu meiner Verteidigung kann ich nur vorbringen, dass es damals eben noch kein YouTube und Google gab, wo man sich anschauliche Tipps herholen konnte. Gelernt hat man eben durch Fehlschläge.

Bevor ich mich an die Restauration der schon zusammengebauten und bemalten Teile mache, fange ich mal mit dem Innenraum an. Im Erstschritt habe ich alle Teile vom Gießrahmen gelöst, gesäubert und verklebt. Man merkt, dass es sich um einen älteren Bausatz handelt. Es gibt an vielen Stellen Angussmarken.
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Auf dem letzten Bild ist die Rücksitzbank zu sehen. Es kam mir komisch vor, dass diese ganz glatt sein sollte. Ich habe mir also ein paar Bilder im Internat dazu angeschaut und festgestellt, dass die Rücksitzbank in der Tat nicht sehr dick gepolstert war, aber durchaus eine Struktur aufweist. Um dieses Manko auszugleichen habe ich mal meinen CAD-Programm und meinen 3D Drucker bemüht.
Im Nachfolgenden könnt ihr das Ergebnis sehen. Auf dem zweiten Foto habe ich schon ein Preshading aufgebracht.
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Nun wurde für die nächsten Schritte die Airbrush bemüht. Ich kann mich erinnern, dass ich damals vor 30 Jahren auch schon eine Airbrush hatte bzw. genau diese, die ich auch heute noch für Flächenlackierung nutze. Es ist eine Badger 150, damals noch direkt von Revell vertrieben. Ich habe die Airbrush aber ungerne benutzt, weil ich erstens keine richtige Ahnung davon hatte und zweitens weil die Reinigung aus meiner Sicht zu umständlich war. Es gab ja noch eine Acrylfarben, sondern nur die Enamels.
Ich habe als zuerst den Unterboden noch mal lackiert. Leider habe ich kein Foto vom vorherigen Zustand der mit dem Pinsel bemalt war.
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Auch die Sitzpolster habe ich mit der Airbrush lackiert.
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Jetzt habe ich mich endlich der Karosserie zugewandt.
Die Spalte nach dem Zusammenbau sind gruselig, aber nach kurzer Überlegung auch klar. Damals waren die Gussformen eben noch nicht so präzise wie heute und bei einem 1/16 Maßstab sind natürlich auch die Spaltmaße deutlich größer.
Als musste alle gespachtelt und geschliffen werden.
Die Originalkarosse hat nämlich auch keine sichtbaren Nähte. Das war eine voll geschweißte Karosse, um sie möglichst windschnittig zu bekommen.

Nach dem zusammenkleben:
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Nach dem ersten spachteln und grundieren:
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Da muss wohl mindestens noch ein Durchgang her. Aber ich mache das eigentlich immer, dass ich nach dem ersten spachteln und schleifen eine Grundierung auftrage, dann kommen die Problemstellen deutlicher heraus und man sieht wo noch nachgearbeitet werden muss.
Ein weiteres Problem ist an den Türen durch das Grundieren aufgefallen. Es gibt Sinkstellen, die ich vorher gar nicht so gesehen habe.
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Was mir richtig gut gefällt und ebenfalls mit der Grundierung richtig schön rausgekommen ist, ist der Schriftzug auf der Heckklappe. Diesen möchte ich nach der Lackierung in Silber hervorheben. Ich habe noch keine Ahnung wie ich das anstelle ohne die halbe Umgebung mit einzusauen.
Ich denke ich versuche es mit trockenmalen.
Aber vielleicht hat auch jemand von euch einen Tipp?
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Zuletzt geändert von Malle am Di 28. Nov 2023, 23:48, insgesamt 1-mal geändert.
Es grüßt Björn aus Berlin
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Aktvetos
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Den Schriftzug kannst eventuell mit sowas machen: https://www.modellbau-koenig.de/Werkzeu ... Marker-1mm
Revell-Bert
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Die Kings machen das mit BMF...

Vor dem Lackieren mit BMF belegen und nach dem Lackieren die Farbe wegpolieren.

Da habe ich Videos davon gesehen.
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Gruß der Bert
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paul-muc
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Zum Schriftzug:
Die Maskierflüssigkeit von Revell lässt sich mit Wasser verdünnen, so dass sie auch gut fließt. Ich decke mit einem Pinsel die Umgebung ab und schiebe die Flüssigkeit dann mit einem spitzen Zahnstocher an die Ränder. Die Kapillareigenschaft besorgt den Rest. Der Zahnstocher kommt auch für die Vertiefungen in den Buchstaben zum Einsatz. Die Deckschicht sollte dann aber dick genug sein, um sie im Stück später wieder abzuziehen (weicher Zahnstocher).
Versuch es zunächst am unlackierten Rohling, ob es funktioniert wie gedacht. Dann kannst du es notfalls wieder rückgängig machen, ohne die Lackierung zu beschädigen. Mit Trockenmalen erhältst du keinen Cromglanz.
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Diwo58
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Ich hätte beim Schriftzug einen ganz anderen Lösungsansatz.... der auch etwas aufwendiger ist. Bevor ich versuche die Schrift oben drauf, aber auch an den Seiten zu bemalen.....mit Angst einen Wackler drin zu haben, würde ich den Schriftzug mit Knetsilikon abformen. Dann mit Resin dünn ausgießen. Nach dem Aushärten des Resin kannst du den Schriftzug erst bemalen und dann ohne Probleme aufkleben. Ich habe so etwas bei meiner HMS Prince gemacht um fehlende Ornamente zu bekommen.
Kannst du dir dort ansehen....etwas runter scrollen...: https://community.revell.de/viewtopic. ... &start=45
Ich kann dir allerdings sagen, so ganz einfach ist das auch nicht. Ich hatte seinerzeit einige Versuche gebraucht

Gruß, Dirk. :thumbup:
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Malle
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Hallo zusammen,
Danke für eure Tipps.

Mir scheint, dass das mit dem Stift die einfachste Lösung ist.

Das mit der Metallfolie wird bei der filigranen Schrift nicht so einfach sein und beim Wegpolieren wird man auch teile es Hintergrunds erwischen.

Die Idee mit dem Maskierfilm wäre machbar, aber ist mir auch zu frickelig.
Es grüßt Björn aus Berlin
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Malle
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Diwo58 hat geschrieben: Mi 8. Nov 2023, 10:48 Ich hätte beim Schriftzug einen ganz anderen Lösungsansatz.... der auch etwas aufwendiger ist. Bevor ich versuche die Schrift oben drauf, aber auch an den Seiten zu bemalen.....mit Angst einen Wackler drin zu haben, würde ich den Schriftzug mit Knetsilikon abformen. Dann mit Resin dünn ausgießen. Nach dem Aushärten des Resin kannst du den Schriftzug erst bemalen und dann ohne Probleme aufkleben. Ich habe so etwas bei meiner HMS Prince gemacht um fehlende Ornamente zu bekommen.
Kannst du dir dort ansehen....etwas runter scrollen...: https://community.revell.de/viewtopic. ... &start=45
Ich kann dir allerdings sagen, so ganz einfach ist das auch nicht. Ich hatte seinerzeit einige Versuche gebraucht

Gruß, Dirk. :thumbup:
Danke auch für diesen Tipp, aber die Resin-Sauerei tue ich mir auf keinen Fall an.
Aber was du da gezaubert hast ist schon beeindruckend.
Es grüßt Björn aus Berlin
Revell-Bert
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https://youtu.be/NQOtQyP3Vas?feature=shared

Ich hab sowas ähnliches gefunden. Ist zwar nicht das, was ich damals gesehen habe, aber ich halte diese Lösung auch machbar.
BMF habe ich mir schon vor längerer Zeit besorgt und bin gespannt, was es wird :ugeek:
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Gruß der Bert
eydumpfbacke
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Erst einmal schön, dass du den Karmann-Ghia (weiter-)bauen möchtest.

So einen VW hat mein Großvater gefahren. Hinten war tatsächlich nur eine Art Notsitzbank,
auf dem nur Kinder Platz hatten. Insofern handelt es sich also um einen Art Zweisitzer.

Das Modell finde ich mit den typischen "Problemzonen" der seinerzeitigen Revellmodelle
ausgestattet. Beim Käfer und dem 300SL Roadster sehen die Voraussetzungen ähnlich aus.

Habe ich auch schon gebaut.
Bild

Ich bleibe in jedem Fall dran.
Zum Schriftzug kann ich derzeit keinen weiteren Tipp beitragen.
Es grüßt der Reinhart
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Malle
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Kleines Update
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Nach dem ich einige Stellen mehr als 3-mal schleifen und nachspachteln musste, war es endlich soweit und ich habe nach der finalen Grundierung mit der Lackierung begonnen.

Da der KARMAN eine zweifarbige Lackierung erhält habe ich zuerst den oberen Teil der Karosserie weiß lackiert. Leider habe ich Trottel davon keine Bilder gemacht.
Dann kam die große Abklebe-Orgie und der KARMAN wurde in einem wunderschönen Grün benebelt.

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Ich finde das Ergebnis gut gelungen. ( ;) Flaschengrün, ein Traum)

Das liegt aber auch hauptsächlich an der verwendeten Farbe. Ich nutze seit einiger Zeit für die Lackierung mit der Airbrush Vallejo-Farben. Die lassen sich sehr einfach verarbeiten. Auch wenn das schon die Air-Farben sind verdünne ich sie tortzdem noch etwas und tropfe auch etwas vom Flow Improver dazu.
Das mache ich aber nur für die Wagen-Außenlackierung. Kleinteile oder wie hier bei dem KARMAN die Sitze sprühe ich mit den Revell-Aqua-Farben. Mit einer ordentlichen Verdünnung geht das auch ganz gut.
Es grüßt Björn aus Berlin
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Gruß der Bert
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Gute Farbe :) Erinnert mich an einen Bekannten, der als erstes Auto einen Käfer in dieser Farbe kaufte - wegen Nachwuchs dachte er, sei sein Motorrad selbst mit Beiwagen nicht ganz praktisch. Vor allem im Winter :D
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Es grüßt Christian Bild
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Moin Björn,
die Farbe hat was :thumbup:

MfG
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Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

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Hi Björn, lass mich kurz anmerken, dass du Ghia falsch geschrieben hast. Im Text und im Titel.
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