Baubericht: Sopwith Triplane (Raymond Collishaw) in 1:32 von Wingnut Wings
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Kleine Meisterwerke
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert
Gruß der Bert
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Stimmt
Es grüßt der Reinhart
PS: Sollte das Modell detailliert genug oder originalähnlich werden ist das purer Zufall.
PS: Sollte das Modell detailliert genug oder originalähnlich werden ist das purer Zufall.
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Megastark.... Yepp, das ist ein kleines Meisterwerk
Würde mich bei Rafael nicht wundern,
wenn der Motor auch noch wie im Original
funktioniert
Klasse
MfG
Jan
wenn der Motor auch noch wie im Original
funktioniert
Klasse
MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.
Jan's Modellbau- Portfolio
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- Rafael Berlin
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Danke euch, ein ein paar Tagem geht es weiter
e ^ (i π) + 1 = 0
- Rafael Berlin
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Hallo zusammen,
das letzte Update ist schon eine ganze Weile her. Und ich bin ehrlich, das liegt an der Komplexität des Bausatzes. Im Cockpit sind (falls ich mich nicht verzählt habe) 37 Steuerseile und Stabilisierungsseile zu verspannen. Und das Cockpit ist klein.
Größtes Problem war:
Setze ich alles zusammen, komme ich nicht mehr an die Stellen, um die Seile einzufädeln und zu verspannen.
Lasse ich die Teile auseinandergebaut, kann ich schlecht ein Seil spannen.
Schaut man sich andere Bauberichte an (es gibt nur sehr wenige), dann findet man Schummelei. Das Spannen der Seile hat bislang niemand gezeigt, Stattdessen wurden Seile weggelassen, an komischen Stellen befestigt, sind unzureichend gespannt, Hülsen wurden zur Vereinfachung weggelassen...
Es hat gedauert, aber am Ende habe ich eine Lösung gefunden. Trotzdem, sehr komplex und ich habe mich lange vor der Umsetzung gedrückt. Ein blöder Fehler oder etwas, an das man nicht gedacht hat...
Hat aber geklappt und hier meine Lösung. Irgendwann baut ja vielleicht doch noch jemand diesen Dreidecker und freut sich.
Alles beginnt eigentlich recht harmlos. Die Seitenteile des Cockpits waren ja bereits fertiggestellt. Wir erinnern uns, die sind "aus einem Guss" und echt komplex in der Bemalung. Nun habe ich in bekannter Art und Weise Ösen hergestellt (wie in vorhergehenden Bauberichten auch) und arbeite weiterhin mit elastischen Infini-Fäden (Medium, 1/32 Aero Black Rigging, 0.135mm Stärke). Die Hülsen sind abgeschnittene Messingröhrchen, Aussendurchmesser 0.5mm, Innendurchmesser 0.3mm von Albion Alloys.
Wie immer, zum Vergrößern auf die Bilder clicken. Lohnt sich hier teilweise.
Wie gesagt, Seitenteile. Entspannt.
Und hier direkt kommt auch schon der Knackpunkt, der mir ohne Ende Kopfzerbrechen gemacht hat. Zwischen den beiden Seitenteilen verlaufen über dem Boden 8 gekreuzte Stabilisierungsseile, direkt über einer Bodenplatte, die schon kleinere Aufbauten enthält (z.B. Unterbau für den Sitz). Diese Aufbauten müssen zwingend vorher gesetzt werden, weil die Seitenteile zur Stabilität damit verklebt werden. Auf diesem alten Foto kann man sehen, was ich meine:
Und hier die gekreuzten Verspannungen direkt über dem Boden, die irgendwie realisiert werden müssen (grüne Pfeile):
Hier nun mein Weg. Von einem simplen Spülschwamm habe ich die kratzige Seite abgeschnitten, ihn auf passende Dicke gebracht und Aussparungen an wichtigen Stellen rausgeschnitten. Der wurde nun zwischen die Seitenteile gepackt und die Bodenplatte provisorisch dazwischengesteckt (deswegen die Aussparungen). Und genau in diesem Zustand wurde mit Maskierband fixiert, so dass die Bodenplatte wieder abgenommen werden konnte. Ich hoffe, ist verständlich, seht selbst:
Der Abstand zwischen den Seitenteilen passt in etwa, die Fäden sind flexibel, man konnte nun recht mühelos verspannen. Aber ruhig mit etwas Zug, sonst hängt später etwas durch:
Danach dann alles vorsichtig lösen:
Weitere Teile wurden nun mit Kontrollseilen versehen.
Pedale:
Seile für die Querruder:
Seile die hier durch eine (durchbohrte) Umlenkrolle geführt wurden und später durch den Steuerknüppel geführt werden.
Hier alle Baugruppen auf einen Blick.
Alles musste halt durchgeplant werden genau auf diesen Augenblick des Zusammenbaus.
Die Improvisation geht in die nächste Runde. Ich habe alles mit Zahnstochern auf einem Styroporblock fixiert und zwar derart, dass die Bodenplatte exakt an der richtigen Stelle dazwischenliegt. Die Bodenplatte selbst wurde mit Doppelklebeband fixiert, damit nichts verrutscht:
Einbringen der Querruder. Das geht nur zusammen mit dem Steuerknüppel, der auf der anderen Seite gesteckt und geklebt werden muss. (Ich hatte es glaub ich nicht dokumentiert. Durch den Steuerknüppel hatte ich Löcher gebohrt, damit ich an der richtigen Stelle Seile durchziehen kann). Fäden habe ich direkt mit Maskierband fixiert, um das Gewirr klein zu halten. Durchführung durch die vorgesehenen Löcher unter dem Sitzaufbau:
Rückführung der Seile über die Umlenkrolle:
Noch mehr Steuerseile:
Einfädeln und glattziehen:
Nun kommen Holzplatten etc. dazu. Auch das Instrumentenbord, aufgeklebt auf die MG-Halterung, kann nun exakt so ausgerichtet werden, dass es zwischen den richtigen Fäden eingefädelt ist:
Nun sollte jedem klar geworden sein, dass man die unteren gekreuzten Fäden und auch die anderen Steuerfäden unter den Holzplatten (für die Füße) nicht nachträglich spannen kann. Ohne gute Planung scheitert man bei diesem Bausatz garantiert.
So, nun können die Seitenteile hochgeklappt und verklebt werden:
Der Vorteil, zum Kleben kann man auf dem Styropor vorher alles exakt mit Zahnstochern ausrichten:
Fehlten nur noch die Verspannungen hinter dem Sitz, diagonal durch den Raum, zweimal 2 Seile, die sich kreuzen:
Schade, dass man von der Arbeit hinterher nicht mehr so viel sieht. Rein theoretisch ist aber jeder der einzelnen Fäden später aus einem geeigneten Winkel zumindest teilweise sichtbar
Ach ja, auf der Steuerbordseite gibt es noch ein Seil, welches um ein Rad gelegt wurde (zur vertrimmung des hinteren Leitwerks). Dieses Rad hatte ich bereits vorher mit einer Nut versehen. Das hatte ich hier vor ein paar Wochen beschrieben.
Noch 2 weitere Bilder des fertigen Cockpits:
Bauabschnitt abgeschlossen. Das war echt herausfordernd
Bald gehts weiter, dann mit den Tragflächen.
Viele Grüße
Rafael
das letzte Update ist schon eine ganze Weile her. Und ich bin ehrlich, das liegt an der Komplexität des Bausatzes. Im Cockpit sind (falls ich mich nicht verzählt habe) 37 Steuerseile und Stabilisierungsseile zu verspannen. Und das Cockpit ist klein.
Größtes Problem war:
Setze ich alles zusammen, komme ich nicht mehr an die Stellen, um die Seile einzufädeln und zu verspannen.
Lasse ich die Teile auseinandergebaut, kann ich schlecht ein Seil spannen.
Schaut man sich andere Bauberichte an (es gibt nur sehr wenige), dann findet man Schummelei. Das Spannen der Seile hat bislang niemand gezeigt, Stattdessen wurden Seile weggelassen, an komischen Stellen befestigt, sind unzureichend gespannt, Hülsen wurden zur Vereinfachung weggelassen...
Es hat gedauert, aber am Ende habe ich eine Lösung gefunden. Trotzdem, sehr komplex und ich habe mich lange vor der Umsetzung gedrückt. Ein blöder Fehler oder etwas, an das man nicht gedacht hat...
Hat aber geklappt und hier meine Lösung. Irgendwann baut ja vielleicht doch noch jemand diesen Dreidecker und freut sich.
Alles beginnt eigentlich recht harmlos. Die Seitenteile des Cockpits waren ja bereits fertiggestellt. Wir erinnern uns, die sind "aus einem Guss" und echt komplex in der Bemalung. Nun habe ich in bekannter Art und Weise Ösen hergestellt (wie in vorhergehenden Bauberichten auch) und arbeite weiterhin mit elastischen Infini-Fäden (Medium, 1/32 Aero Black Rigging, 0.135mm Stärke). Die Hülsen sind abgeschnittene Messingröhrchen, Aussendurchmesser 0.5mm, Innendurchmesser 0.3mm von Albion Alloys.
Wie immer, zum Vergrößern auf die Bilder clicken. Lohnt sich hier teilweise.
Wie gesagt, Seitenteile. Entspannt.
Und hier direkt kommt auch schon der Knackpunkt, der mir ohne Ende Kopfzerbrechen gemacht hat. Zwischen den beiden Seitenteilen verlaufen über dem Boden 8 gekreuzte Stabilisierungsseile, direkt über einer Bodenplatte, die schon kleinere Aufbauten enthält (z.B. Unterbau für den Sitz). Diese Aufbauten müssen zwingend vorher gesetzt werden, weil die Seitenteile zur Stabilität damit verklebt werden. Auf diesem alten Foto kann man sehen, was ich meine:
Und hier die gekreuzten Verspannungen direkt über dem Boden, die irgendwie realisiert werden müssen (grüne Pfeile):
Hier nun mein Weg. Von einem simplen Spülschwamm habe ich die kratzige Seite abgeschnitten, ihn auf passende Dicke gebracht und Aussparungen an wichtigen Stellen rausgeschnitten. Der wurde nun zwischen die Seitenteile gepackt und die Bodenplatte provisorisch dazwischengesteckt (deswegen die Aussparungen). Und genau in diesem Zustand wurde mit Maskierband fixiert, so dass die Bodenplatte wieder abgenommen werden konnte. Ich hoffe, ist verständlich, seht selbst:
Der Abstand zwischen den Seitenteilen passt in etwa, die Fäden sind flexibel, man konnte nun recht mühelos verspannen. Aber ruhig mit etwas Zug, sonst hängt später etwas durch:
Danach dann alles vorsichtig lösen:
Weitere Teile wurden nun mit Kontrollseilen versehen.
Pedale:
Seile für die Querruder:
Seile die hier durch eine (durchbohrte) Umlenkrolle geführt wurden und später durch den Steuerknüppel geführt werden.
Hier alle Baugruppen auf einen Blick.
Alles musste halt durchgeplant werden genau auf diesen Augenblick des Zusammenbaus.
Die Improvisation geht in die nächste Runde. Ich habe alles mit Zahnstochern auf einem Styroporblock fixiert und zwar derart, dass die Bodenplatte exakt an der richtigen Stelle dazwischenliegt. Die Bodenplatte selbst wurde mit Doppelklebeband fixiert, damit nichts verrutscht:
Einbringen der Querruder. Das geht nur zusammen mit dem Steuerknüppel, der auf der anderen Seite gesteckt und geklebt werden muss. (Ich hatte es glaub ich nicht dokumentiert. Durch den Steuerknüppel hatte ich Löcher gebohrt, damit ich an der richtigen Stelle Seile durchziehen kann). Fäden habe ich direkt mit Maskierband fixiert, um das Gewirr klein zu halten. Durchführung durch die vorgesehenen Löcher unter dem Sitzaufbau:
Rückführung der Seile über die Umlenkrolle:
Noch mehr Steuerseile:
Einfädeln und glattziehen:
Nun kommen Holzplatten etc. dazu. Auch das Instrumentenbord, aufgeklebt auf die MG-Halterung, kann nun exakt so ausgerichtet werden, dass es zwischen den richtigen Fäden eingefädelt ist:
Nun sollte jedem klar geworden sein, dass man die unteren gekreuzten Fäden und auch die anderen Steuerfäden unter den Holzplatten (für die Füße) nicht nachträglich spannen kann. Ohne gute Planung scheitert man bei diesem Bausatz garantiert.
So, nun können die Seitenteile hochgeklappt und verklebt werden:
Der Vorteil, zum Kleben kann man auf dem Styropor vorher alles exakt mit Zahnstochern ausrichten:
Fehlten nur noch die Verspannungen hinter dem Sitz, diagonal durch den Raum, zweimal 2 Seile, die sich kreuzen:
Schade, dass man von der Arbeit hinterher nicht mehr so viel sieht. Rein theoretisch ist aber jeder der einzelnen Fäden später aus einem geeigneten Winkel zumindest teilweise sichtbar
Ach ja, auf der Steuerbordseite gibt es noch ein Seil, welches um ein Rad gelegt wurde (zur vertrimmung des hinteren Leitwerks). Dieses Rad hatte ich bereits vorher mit einer Nut versehen. Das hatte ich hier vor ein paar Wochen beschrieben.
Noch 2 weitere Bilder des fertigen Cockpits:
Bauabschnitt abgeschlossen. Das war echt herausfordernd
Bald gehts weiter, dann mit den Tragflächen.
Viele Grüße
Rafael
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- Registriert: Di 13. Aug 2019, 18:45
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Höchste Kunst, ich zieh den Hut und verneige mich tiefst...
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert
Gruß der Bert
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert
Gruß der Bert
Hallo Rafael
Faszinierend, wie diese ganze antiquierte Steuerung nachvollzogen und im Modell umgesetz wird.
Cockpitbau vom Feinsten
Aus der Werft
Wilfred
Faszinierend, wie diese ganze antiquierte Steuerung nachvollzogen und im Modell umgesetz wird.
Cockpitbau vom Feinsten
Aus der Werft
Wilfred
Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
Michel de Montaigne (1533 - 1592)
Kaleu’s Portfolio viewtopic.php?f=275&t=7639
Michel de Montaigne (1533 - 1592)
Kaleu’s Portfolio viewtopic.php?f=275&t=7639
Das ist nun wirklich der schiere Wahnsinn. Hut ab!
10 von 10
Einfach nur super
MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.
Jan's Modellbau- Portfolio
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.
Jan's Modellbau- Portfolio
Einfach nur geil
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- Beiträge: 373
- Registriert: Mo 22. Jun 2020, 13:33
Mit sowas wäre ich nicht nur handwerklich, sondern auch schon mental überfordert.
- Rafael Berlin
- Beiträge: 901
- Registriert: Do 9. Aug 2018, 19:20
- Wohnort: Berlin
Vielen Dank für die netten Kommentare
e ^ (i π) + 1 = 0
Hallo Rafael,
habe ja mal die SG 38 in 1:48 gebaut und verspannt. (viewtopic.php?t=9865) Von daher, Respekt! Da kann man sich mal abschauen wie es sein muss. Echt super!
habe ja mal die SG 38 in 1:48 gebaut und verspannt. (viewtopic.php?t=9865) Von daher, Respekt! Da kann man sich mal abschauen wie es sein muss. Echt super!
LG
Rolf
Rolf