Diorama Revell PaK 40 in 1/72

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Kafens
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panzerchen will immer recht haben, er ist ja inschenöööör ;)
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SirLancelot
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Axt hat geschrieben:Bei dem Bild oben fällt auf, dass nur die Räder sichbar auf Bretter stehen. Aber wer sagt denn, dass deine Stellung extra für diese PaK gemacht wurde??? Das ist doch sicherlich auf dem Rückzug, vorher stand da mal ne FlaK. ;)
Ja genau, sapperlott, hatte ich das etwa nicht erwähnt ;) ...der Link ist gut.
Jabo31 hat geschrieben: Zu Deinem Dio, nun ja, ich bin da auch eher auf Panzerchens Seite, wobei mir die Anordnung im großen und Ganzen recht egal ist, da ziehe ich auch lieber Vorbild Fotos zu rate. Die durchweg positiven Antworten, als super und toll kann ich nicht teilen. Ich finde es eher ein wenig spielzeughaft und das sollte man auch sagen dürfen, ohne Kollegen direkt die tollsten Dinge zu unterstellen, besonders von denen die hier schon länger sind hätte ich das nicht erwartet. Wie Panzerchen schon schrieb fängt es mit der Blümchen Wiese an, die kann man ganz schnell mit entsprechenden Farben verändern, würden dann auch eher zu den Uniformen passen. Die Bretter und die Kisten sehen alle ein wenig leblos aus, aber Du scheinst Anfänger zu sein, da darf man das nicht zu hoch hängen. Ein vernünftiges Dio zu bauen ist nicht mal eben so aus dem Ärmel zu schütteln und bei jedem weiteren Versuch wird man wahrscheinlich besser, aber den ein oder anderen Tip sollte man dann auch annehmen.
Hallo Jabo, ich nehme jede Rückmeldung erstmal auf und setze mich dann auch sehr gerne damit auseinander > das sehe ich schon (fast) als Pflicht und Ausdruck der Wertschätzung dem Schreiber gegenüber. Und das nicht alle die gleichen Ansichten und Geschmäcker haben ist ja auch gut und bereichert
jedes Forum ungemein (im Gegensatz zu Fakten lässt sich darüber ja dann lebhaft diskutieren wie man sieht).
Wie Du richtig vermutest ist es mein erstes Diorama. Wenn Du einem "Anfänger" helfen willst, dann bitte werd etwas konkreter.
Mit.....Die Bretter und die Kisten sehen alle ein wenig leblos aus, aber Du scheinst Anfänger zu sein, da darf man das nicht zu hoch hängen..... bin ich kein Stück schlauer. Bretter und Kisten SIND LEBLOS - ich habe da leider echt keine Ahnung was ich da gestalterisch umsetzen soll. Wäre nett wenn Du mir das noch erläuterst > ob ich den Tip dann annehme kann ich allerdings erst entscheiden wenn ich Ihn verstanden habe.
Axt
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Das ist hier doch keine Abstimmung, wenn es darum gehen würde, wem die Frühlingswiese nicht gefällt, hätte ich mich auch gemeldet. Es ändert aber nichts am Diorama, die Wiese wird wohl so bleiben... Aber bestimmt beim nächsten Mal wird das besser, hat er ja versprochen! ;)

Dass dies kein Werk von einem "Profi" ist erkennt man, auf dem Niveau muss man auch kritisieren. Alle Ausrüstungsteile wurden bemalt und die Farbe ist auch meistens an den richtigen Stellen. Ein "Trockenmalen" ist auch erkennbar. Egal wie das Diorama auch zu beurteilen ist, insgesamt wirkt es in jedem Fall besser als das nackte Modell. Es ist halt der erste Schritt.

Das "Spielzeughafte" bzw die "Leblosigkeit" kannst du mit mehreren Farb(schattierungen)en errreichen. Der nächste Schritt für dich wäre wohl das Washing.
Schau mal hier: viewtopic.php?f=58&t=3138&p=25054&hilit ... oot#p24938

Statt der "Blumenwiese" würde ich lieber verschieden lange und farbige Streugräser mischen.
viewtopic.php?f=64&t=1331#p23308
panzerchen
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...(im Gefecht um`s nackte Überleben verlässt man warscheinlich ziemlich schnell alle Lehrbuch- oder Ausbildungsregeln...)....
Und genau das ist leider falsch !
Gute Ausbildung und eintrainiertes Handeln waren geradezu der Garant zum Überleben !
Schaue Dir das Foto mit der PAK und ihrer Mannschaft genau an, es zeigt sehr deutlich die "genormte" Aufstellung der Mannschaft.
Nicht nur bei der PAK, ganz sicher auch bei der anderen Artillerie und der FLAK, gab es ganz genau vorgeschriebene und bis zum Erbrechen eingeübte Aufstellungen der Mannschaft, und das war nicht ohne Grund so.
Bei der PAK stand der Geschützführer ( so ist mein derzeitiger Informationsstand ) links vorne, der Richtschütze saß links, der Ladeschütze rechts, tws. auf dem rechten Holm, und die Munitionsträger waren rechts hinter ihm in einer Linie aufgestellt.
Bei sehr hartem Boden ( Pflaster ! ) belasteten sie mit ihren Körpern den rechten Holm weil da die Erdsporne nicht ausreichend griffen.
Je schwerer die PAK, desto mehr Munitionsträger ( ob sie genau so hießen weiß ich nicht mehr.)

Und Denen, die meinen mich anpinkeln zu müssen mit unzutreffenden Unterstellungen der Art daß ich nur meckere und motze schreibe ich in´s Stammbuch:
Ich meckere nicht, ich motze nicht, sondern ich informiere, entsprechend meinem jeweiligen Informationsstand.
Irrtum schließe ich nicht grundsätzlich aus.
Inwieweit der jeweilige Empfänger meine Infos verwertet, oder auch nicht, das obliegt ihm selber.
Seine Entscheidung !
Nichtbetroffene dürfen durchaus mal ihre Gosche im Zaum halten.
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SirLancelot
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panzerchen hat geschrieben:
...(im Gefecht um`s nackte Überleben verlässt man warscheinlich ziemlich schnell alle Lehrbuch- oder Ausbildungsregeln...)....
Und genau das ist leider falsch !
Gute Ausbildung und eintrainiertes Handeln waren geradezu der Garant zum Überleben !
Ich glaube wir brauchen noch einen Linguistiker damit wir wissen was der andere meint :lol:
Jetzt versuche ich es mal etwas überzeichnet/extrem darzustellen (denn was Du als "falsch" bezeichnest ist einfach "menschlich"):
Ich geb Dir bis zu dem Grad 100% recht, an dem die Jungs in einer gemütlichen Stellung sitzen, mit guter Verpflegung, hoch motiviert und den Feind
nur durch`s Fernglas sehen. Aber was denkst DU denn war die letzten Wochen Januar`43 in Stalingrad los? Oder wie ausgebildet und eintrainiert war der Volkssturm im April`45 in Berlin? Ich glaube im übrigen dass auch der Geschützführer mal seinen Posten verlassen hat um eine Munitionskiste ranzuschleppen, wenn seine beiden Kameraden "Munitionsträger" schon von Granatsplittern zerfetzt um Ihn herum lagen, oder einfach abgehauen sind
weil im Angesicht von ein paar Dutzend russischen Panzern die mit Vollgas auf einen zurollen der Endsieg relativ weit weg erscheinen kann.
Die Norm kannst Du dann in der Latrine begraben.
Davon gibt`s halt wenig Fotos.....
Vielleicht können wir uns einfach darauf einigen dass es in den 6 Jahren Krieg Situationen gab in denen wir beide Recht haben :thumbup:
Du in diesem Fall sicher etwas öfter - das bin ich gerne bereit zuzugeben.

Aber zurück zum Kernthema: Diorama
Ich bin dankbar für die Anregungen von Euch allen und werde auch versuchen das meiste umzusetzen.
Letztlich ist das halt auch eine finanzielle Angelegenheit.
So richtig gut aussehendes Modellgras und Accessoires würde mir auch besser gefallen aber das kostet;
das meine Faller Blumenwiese für 50ct. dagegen nicht ankommt ist klar (und war mir beim Bau auch schon klar) - aber damit muß ich leben
und habe halt mit den Mitteln und Fähigkeiten die ich hatte versucht mein Bestes zu geben.
Zuletzt geändert von SirLancelot am Mi 8. Jun 2016, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
Axt
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Das Problem liegt im Kit. Der Ladeschütze steht verkehrt herum, da die Waffe von rechts geladen wurde. Daraus resultiert halt die Fehlinterpretation in der Aufstellung. Daher erscheint es so in der Betrachtung sinnvoller, als es wohl mit den Figuren in den richtigen Positionen wirken würde. Zu mindest für jemanden, der nicht so schlau ist, wie so manch einer hier... Man lernt beim Modellbau ständig dazu, vor allem, wenn es um Details geht. Aber am Anfang sollten die Techniken im Vordergrund stehen. "Sachliche Hinweise" mag ich, aber "Ich weiß was - frag mich doch!" finde ich persönlich sehr unreif...
SirLancelot hat geschrieben: Aber zurück zum Kernthema: Diorama
Ich bin dankbar für die Anregungen von Euch allen und werde auch versuchen das meiste umzusetzen.
Letztlich ist das halt auch eine finanzielle Angelegenheit.
So richtig gut aussehendes Modellgras und Accessoires würde mir auch besser gefallen aber das kostet;
das meine Faller Blumenwiese für 50ct. dagegen nicht ankommt ist klar (und war mir beim Bau auch schon klar) - aber damit muß ich leben
und habe halt mit den Mitteln und Fähigkeiten die ich hatte versucht mein Bestes zu geben.
Ist doch in Ordnung! Alles kommt mit der Zeit!
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SharkHH
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Ich bin ja immer wieder überrascht und zuweilen auch amüsiert, mit welch einem "Fanatismus" hier Diskussionen geführt werden. Man könnte fast meinen, es geht um den richtigen "Glauben". :roll: Für mich ist Modellbau immer noch ein Zeitvertreib, bei dem ich versuche, meinem Anspruch an ein gutes Modell gerecht zu werden.

Für ein Erstlingswerk ist es doch ganz ordentlich geworden. Sicherlich ausbaufähig, aber ein Anfang ist gemacht. Für meinen Geschmack glänzen die Figuren zu stark. Das lag wohl an dem verwendeten Klarlack.

SirLancelot, einen Tipp habe ich für Dich, wenn Du in den Dioramenbau tiefer einsteigen willst. Es gibt aus der Reihe "Modell Bau Akademie" das Buch "Dioramenbau - Das Praxisbuch für Modellbauer" für 11 € bei der Amazone. Und es gibt aus der Buch-Reihe "ModellFan Kit - Die Modellbauschule" die vierte Ausgabe (die ist bei der Amazone leider gerade vergriffen), in der es ausschließlich um Dioramen geht. Vielleicht ist ja da noch der ein oder andere Tipp für DIch dabei, der Dir weiterhilft.

Und mein persönlicher Tipp: Nimm doch einen größeren Massstab wie z.B. 1:35. 1:72 ist mir zu frickelig. ;)

Einen schönen Gruß ins Schwabenländle.
SharkHH
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SirLancelot
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Axt hat geschrieben:Das Problem liegt im Kit. Der Ladeschütze steht verkehrt herum, da die Waffe von rechts geladen wurde. Daraus resultiert halt die Fehlinterpretation in der Aufstellung. Daher erscheint es so in der Betrachtung sinnvoller, als es wohl mit den Figuren in den richtigen Positionen wirken würde. Zu mindest für jemanden, der nicht so schlau ist, wie so manch einer hier... Man lernt beim Modellbau ständig dazu, vor allem, wenn es um Details geht. Aber am Anfang sollten die Techniken im Vordergrund stehen. "Sachliche Hinweise" mag ich, aber "Ich weiß was - frag mich doch!" finde ich persönlich sehr unreif...!
Super Rückmeldung, danke! Jetzt kann ich das auch nachvollziehen - aber mal im Ernst, die Mühe muss man sich
auch erst mal machen :respekt: die "Kit`s" auf Authentizität zu kontrollieren.
Da gehe ich eigentlich davon aus das das, bis auf ein paar Details vielleicht, herstellerseitig korrekt ist.
Und warscheinlich hätte ich mir ein Dutzend Fotos anschauen können und wär nicht draufgekommen daß die Figur falsch gegossen ist,
weil ich die Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen hätte.
Wie man sich täuschen kann - Revell > schämt Euch ;)
(Bei meiner Me-110 von Revell die ich gerade baue steht "Continental" auf den Reifen -
am Ende kommt noch raus die hatten nur Michelin :shock: )
SharkHH hat geschrieben:Ich bin ja immer wieder überrascht und zuweilen auch amüsiert, mit welch einem "Fanatismus" hier Diskussionen geführt werden. Man könnte fast meinen, es geht um den richtigen "Glauben". :roll: Für mich ist Modellbau immer noch ein Zeitvertreib, bei dem ich versuche, meinem Anspruch an ein gutes Modell gerecht zu werden.
Du hast vollkommen recht; Asche über mein blankes Haupt :oops: - aber um "Modellbau" ging`s in Teilen der Diskussion hier gar nicht mehr.
Manchmal ufert`s halt aus, hauptsache man kriegt rechtzeitig die Kurve....
SharkHH hat geschrieben: SirLancelot, einen Tipp habe ich für Dich, wenn Du in den Dioramenbau tiefer einsteigen willst. Es gibt aus der Reihe "Modell Bau Akademie" das Buch "Dioramenbau - Das Praxisbuch für Modellbauer" für 11 € bei der Amazone. Und es gibt aus der Buch-Reihe "ModellFan Kit - Die Modellbauschule" die vierte Ausgabe (die ist bei der Amazone leider gerade vergriffen), in der es ausschließlich um Dioramen geht. Vielleicht ist ja da noch der ein oder andere Tipp für DIch dabei, der Dir weiterhilft.
Und mein persönlicher Tipp: Nimm doch einen größeren Massstab wie z.B. 1:35. 1:72 ist mir zu frickelig. ;)
Einen schönen Gruß ins Schwabenländle.
SharkHH
Der Modellbauschule Nr. 4 jag ich schon eine Weile hinterher, hab`s sogar direkt beim Verlag versucht - selbst dort vergriffen.
Und bei ebay ist so ein Heft mal um die 20.-Euro weggangen, das ist mir dann doch zuviel.
In der aktuellen Modellfan ist auch ein ausführlicher Bericht zu einem Geschützdiorama - das sieht klasse aus.
Ich habe schon andere Ausgaben der Modellbauschule, bin da aber auch schon etwas weniger euphorisch weil in vielen Artikeln
einfach die Nachvollziehbarkeit wie man das dann umsetzen soll nicht gegeben ist bzw. es mir zu oberflächich erscheint. Wenn da z.B. beim Detaillieren eines Cockpit`s steht "...benutzen Sie einen feinen Pinsel und malen Sie so genau wie möglich..." dann nutzt das mir irgendwie herzlich wenig.
Da habe ich ab und zu schon You-Tube Videos gefunden die sich zum Nachmachen und lernen besser eignen finde ich.
Das Dioramenbaubuch habe ich mal auf meinem Wunschzettel geparkt....
SharkHH hat geschrieben:Und mein persönlicher Tipp: Nimm doch einen größeren Massstab wie z.B. 1:35. 1:72 ist mir zu frickelig. ;)
Masstabstechnisch bin ich überhaupt nicht festgelegt; ich baue was mir gefällt.
Deinen Tip hab ich aber schon beherzigt, und die Pak 35 sowie Pak 40 von Tamiya (1:35!) haben mir die Amazonen heute versandfertig gemacht.
Da habe ich gestern zum NicePrice zugeschlagen.

Gruß,
Rainer
Axt
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Eines vorweg:
Der Maßstab 1:72 oder 1:35 gibt keine Rückschlüsse auf die "Fitzeligkeit". ;)
SirLancelot hat geschrieben:Super Rückmeldung, danke! Jetzt kann ich das auch nachvollziehen - aber mal im Ernst, die Mühe muss man sich
auch erst mal machen :respekt: die "Kit`s" auf Authentizität zu kontrollieren.
Ich hab es auch nicht kontrolliert, es steht aber auf der Seite von dem Link oben:
http://www.plasticsoldierreview.com/Review.aspx?id=1236
PlasticSoldierReview hat geschrieben:It should be noted that the gun was loaded from the right, so the kneeling figure apparently loading the round should be doing so to his right - the mirror image of the actiual pose.
Man kann nicht alles wissen und überall dabei gewesen sein, aber man sollte wissen, wo man es nachlesen kann... ;)
Glaub' auch nicht, dass ich das schon immer wusste... Mit dieser PaK beschäftige ich mich erst seit Eröffnung dieses Threads. ;)

Ich verspüre langsam den Drang danach eine Szene aus dem Buch Edlef Köppen - Heeresbericht weiterzubauen... :twisted: Figuren und Kanonen habe ich soweit zusammen...

Kapitel 3.18
Die Batterie wird zur Maschine.
Auf das Kommando »Schnellfeuer sechsundzwanzighundert« stellen an sechs Geschützen sechs Mann sechs Geschosse mit den Zündern auf die Entfernung sechsundzwanzighundert.
Auf das Kommando »Schnellfeuer« richten an sechs Geschützen sechs Richtkanoniere auf die Entfernung: sechsundzwanzighundert.
Das Kommando »Schnellfeuer« bewirkt, daß in einer Batterie von sechs Geschützen mit der Präzision von sechs Maschinenhebeln die Arme von sechs Kanonieren sechsmal in sechzig Sekunden die Verschlüsse aufreißen, daß sechs andere Kanoniere sechsmal sechs Geschosse in sechs Rohre stecken, daß zur gleichen Sekunde sechs Verschlüsse zugeworfen werden, daß sechs rechte Hände sechsmal die Detonation von sechs Schuß auf sechsundzwanzighundert vollziehen. Sechs Rohre schießen dann sechsmal in sechzig Sekunden nach rückwärts, daß die Geschütze wie geschlagene Tiere sich aufbäumen.
Es wird geladen, es wird gerichtet, es wird abgeschossen.
»Schnellfeuer«, das heißt: nach zehn Minuten ist der Pulsschlag der Menschen verdoppelt. Das Herz schlägt nicht mehr in der Brust, sondern im Hals. Erst hat der Puls die Glieder zittern lassen. Dann stemmen sie sich gegen sein Kommando, werden wie Eisen und werden Teil der großen Maschine: Sechs Geschütze: Eine Batterie.
»Schnellfeuer«, das heißt, daß nach einer halben Stunde mit automatischer Bewegung die Mannschaften von sechs Geschützen ihre Röcke aufreißen. Daß nach einer Stunde die Mannschaften die Röcke ausziehen, das Hemd öffnen, die Ärmel hochkrempeln.
»Schnellfeuer«, das heißt, daß nach einer Stunde die Mannschaften der Batterie Blässe des Todes in den Gesichtern haben, über die Ruß und Pulverschleim ein dickes Schwarz schmieren.
»Schnellfeuer«: Die Menschen versuchen einander zuweilen etwas zuzurufen. Nach kurzem ist jeder Versuch verstummt. Bricht der Versuch neu auf, wird aus jedem Zuruf ein tierischer Schrei.
»Schnellfeuer«: Die Wut der Menschen überträgt sich auf die Geschütze. Sechs metallene kalte Rohre geben mit Sachlichkeit sechsmal in sechzig Sekunden den Tod von sich. Nach kurzem fauchen sie weißlichen Dampf, schwitzen wie die Menschen, die arbeitenden Menschen an der Maschine. Dann bekommt die Maschine Blut: die Rohre sind heiß wie Fieber.
»Schnellfeuer«: Das Fieber wird zur ansteckenden Krankheit. Das Fieber vergiftet den Erdboden. Einmal war der Erdboden grün, erstes Grün. Nach sechzig Minuten ist das Grün zerstampft, zertreten, zermahlen. Die Erde hat sechsmal zwei tiefe Wunden, in denen erbarmungslos sechsmal in sechzig Sekunden die Geschützräder schneidend wühlen.
Es wird geladen, es wird gerichtet, abgeschossen, geladen gerichtet abgeschossen.
...
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Ex43er
Beiträge: 1309
Registriert: So 9. Feb 2014, 12:25
Wohnort: Saarbrücken

oh oh....dieser “realitätsnahe“ Tatsachenbericht überbittet ja jedes Landserheftgeschreibsel noch um Welten :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:
"Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche!"
Axt
Beiträge: 1092
Registriert: Fr 1. Feb 2013, 12:16
Wohnort: Ruhrpott

"Landserheftchen" hab ich nie gelesen. Das Buch wurde aus Sicht eines Kriegsfreiwilligen geschrieben, dessen Meinung sich im Verlaufe des 1. Weltkriegs allmählich wandelt. Das Zitat ist aus dem 3. Kapitel, also ziemlich am Anfang. Irgendetwas was an dem Auszug sachlich nicht richtig ist? Ansonsten: Erst das Buch lesen, falls es nicht mit Remarque auf dem Scheiterhaufen gelandet ist...

https://de.wikipedia.org/wiki/Heeresbericht

Hier die Kritik von Kurt Tucholsky: "Das ist ein echtes Stück Dichtung."
http://www.textlog.de/tucholsky-stueck-dichtung.html
Antworten

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