Focke-Wulf 190 A-8, Airfix 1/72, Starter Set A55110

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paul-muc
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Ich baue meine Modelle sauber, d. h., ohne Spezialeffekte, und wollte mich auch einmal in den fortgeschrittenen Techniken üben, wie sie jetzt üblich sind. Ein geeigneter kleiner Bausatz schien mir ein Starter Set von Airfix mit der FW 190 in Grau zu sein, der die Farben gleich mitliefert. Der Revell-Bausatz wäre günstiger gewesen, hatte aber diesen hässlichen gelben Tarnanstrich mit grünen Punkten.
Ziel der Übung: Bemalung mit Pinsel, Techniken zur Verfeinerung des Modells.

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Der Bausatz, der zur neuen Generation der Airfix Bausätze zählt, war leider eine Enttäuschung. Er war zwar fein detailliert, die Reifen waren am Boden sogar abgeflacht, die Passgenauigkeit ließ aber zu wünschen übrig und entspricht nicht dem heutigen Standard. Vor der eigentlichen Aufgabe, der Bemalung, mussten also erst manche Teile durch emsiges Schleifen und auch Spachteln erst einmal hergerichtet werden.

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Pre-Shading: Ich habe die Linien und Umgebung mit Dunkelgrau (Aqua) eingepinselt, wie andere es mit der Spritzpistole machen. Das Ergebnis gefiel mir dann aber so wenig, dass ich alles wieder abwischte. Nur die Farbe in den Vertiefungen blieb stehen, was letztlich auch der Sinn der Übung war.
Letztlich war diese Stufe aber überflüssig. Ich hatte gelesen, dass man Farbaufträge mit Aquafarben ohne sichtbare Pinselstriche erhält, wenn man die Farbe in mehreren dünnen Schichten aufträgt. Mehrere dünne Schichten ergeben aber auch eine dicke Schicht, so dass von meinem Pre-Shading nichts mehr zu sehen war, zumal die deckenden Farben ja auch dunkel waren. Ich bin drei- bis fünfmal über das Modell gegangen.

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Kam also das Washing nach Versiegelung mit Bodenpolitur. Ich habe dazu schwarzes und weißes Puder aus dem Revell-Set mit Wasser zu einer dunkelgrauen Masse gemischt, auf dem Modell aufgetragen und dann wieder abgewischt. Vielleicht war ich zu schnell, denn der Anstrich sollte nach Anleitung erst einmal antrocknen. Jedenfalls blieb von den Washing auch in den Vertiefungen nichts mehr zurück.

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Blieb noch Pin-Washing oder, wie man es auch nennen könnte, Post-Shading mit dem Auftrag durch feinen Pinsel. Ich habe das erst mit reichlich verdünnter dunkelgrauer Ölfarbe probiert. Leider hat das mit dem Kapillareffekt nicht funktioniert. Die Mischung lief nicht von alleine die Rillen entlang, sondern musste mit dem Pinsel (5/0) gezogen werden. Und da die Ölfarbe stark verdünnt war, also kaum deckte, war der Effekt nach dem Trocknen doch sehr schwach. Ich habe das also alles noch einmal mit Aqua schwarz, sehr dünn, wiederholt und es dann dabei belassen.

Für die scharfen Beobachter: Ich habe beim Tarnanstrich mittel- und hellgrau verwechselt, weil die Farbangaben in der Anleitung falsch waren. Da dies aber mein einziges Modell der ehemaligen Luftwaffe ist und es um die Fertigkeiten in der Bemalung ging, ist es nicht so wichtig.

Fazit der Übung: Ich bleibe meinem bisherigen Stil am besten weiter treu.
panzerchen
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Ich finde sie gar nicht schlecht.
Yeast
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Ich finde die auch ganz  gut gelungen - vor allem wenn du sagst, dass der Bausatz nicht besonders war. Hast Du die Farbe mit dem Pinsel oder mit der Airbrush aufgetragen?

P.S. der Revell Bausatz (ich nehme an du meinst diese "Hagelkorn"-Variante mit dem merkwürdigen, aber historisch korrekten Tarnanstrich) ist gut und hat auch noch eine zweite Tarnvariante in der Anleitung als Option. Falls Du mal günstig über den Bausatz stolperst, greif zu!
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paul-muc
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Es ist alles gepinselt. Ich habe die Farben aus dem Starter Set genommen, stark verdünnt und damit dreimal gestrichen und noch zweimal getupft, um die Striche wieder aufzubrechen. Das ergibt die schöne unruhige Farboberfläche, was besonders auf der Unterseite gut zu sehen ist.
Die Grundierung in hellgrau ist nur an beanspruchten Stellen wie Wartungsklappen aufgetragen (für den Maßstab wohl zu stark). Die vertieften Linien sind ausreichend dezent gemalt und spielen sich nicht in den Vordergrund.
Die Rußspuren (Motor, MG-Patronenauswurf) sind mit Puder auf die raue Oberfläche getupft/gerieben.
Nur zum Abschluss habe ich mit Klarlack matt (Enamel) gespritzt, um das Modell zu versiegeln.
Die Abziehbilder (inkl. Spirale auf dem Spinner) waren sehr gut.
Das Pitot-Rohr habe ich leider mehrmals verbogen und dann auch ein paar Mal abgebrochen. Deshalb ist es so dick und sitzt auch etwas falsch. Das nächste Mal also gleich abtrennen und zum Schluss wieder ankleben.
Ich finde, dass der Gesamteindruck alles in allem ziemlich rund ist.
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Shyraz
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Registriert: Fr 7. Apr 2017, 20:27

Ich find sie auch gut. 

Ich glaube, pre-shading und pinseln schließt sich aus. Ich arbeite beim Lackieren auch so, Revell Aquas mit Verdünner in 4 Teilen Farbe, 1 Teil Verdünner (je nach Beschaffenheit der Farbe +/-) und dann in meistens 3 Schichten drüber. Danach sind Pinselschlieren kein Thema mehr, aber ein shading ist dann auch platt. ;)
Das nächste Wunder liegt nur ein Atom von dir entfernt.
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