Lauster Wargel LW-5 - 1/35 by New Connection / Kraut Kits

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elmarriachi
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Die Firma Adolf Lauster & Co wurde 1902 gegründet und besaß einen großen Steinbruch in Cannstatt. In den Jahren ab 1920 entstanden mehrere Firmengebäude, Wohngebäude, Verwaltungsgebäude und mehr. Auch die "Villa Lauster" wurde in dieser Zeit erbaut. Für sämtliche Gebäude wurde der vor Ort abgebaute Travertin verwendet. Die Gebäude sind heute noch weitgehend erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Anfangs der 30er Jahre wurde die Firma Lauster international tätig und exportierte weltweit. 1939 erreichte die Firma ihre Hochzeit mit 563 Mitarbeitern. Zur Zeit des Nationalsozialismus erhielt die Firma auch mehrere Aufträge aus Regierungskreisen. Zeugnis hiervon sind heute noch 14 Travertinsäulen, die 1936 für ein Mussolini-Denkmal in Berlin bestellt, aber nicht mehr ausgeliefert wurden. Heute stehen diese Säulen noch immer in Stuttgart an der Neckarstraße. Sie wurden von Lauster nach dem Krieg zurück gekauft.
 
Von der Firma Lauster wurden mehrere Patente angemeldet und Verfahren und Fahrzeuge zur Natursteingewinnung entwickelt.  Im Jahre 1943 erhielt sie von der Pionier- und Eisenbahn-pionierabteilung (oder WaPrüf 5 - Waffenprüfämter 5) den Entwicklungsauftrag für ein schweres Zugfahrzeug für schwerste Panzerfahrzeuge der Wehrmacht. Der Lauster Wargel LW-5 (Wargel = Rollen)war sowohl als Zugmaschine für den Schützengrabenpflug als auch als Bergefahrzeug der schweren Panzerkampfwagen projektiert. Vergleichbar mit dem von Krupp entwickelten Räumer S bestand auch der LW-5 aus zwei identischen Fahrzeugteilen, die durch eine kardanische Knicklenkung verbunden war. Der 36t schwere LW-5 wurde durch zwei Maybach HL 108 TUKRM Motoren mit jeweils 235 PS Leistung angetrieben und besaß eine reine Zugkraft von 53t, sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 30km/h. Durch die vier großen Antriebs-räder war das Fahrzeug extrem geländegängig und somit auch als Zugfahrzeug für den Schützengrabenpflug vorgesehen.
 
Trotz überaus positiver Testergebnisse in der Erprobungsphase kam das Fahrzeug, ebenso wie der Räumer S nicht über den Prototypenstatus hinaus. Das große Gewicht sowie die daraus resultierende Schwerfälligkeit waren signifikante Nachteile und könnten für das Aus der Projekte gesorgt haben
  
Nach dem Krieg wurde eine eigenständige Firma zur Fahrzeug- und Antriebsentwicklung gegründet, die bis heute in diesem Bereich tätigt ist. Bekannt geworden ist die Firma Lauster hier vor allem durch die Erfindung der sogenannten Lauster-Achse, die von Erhard Lauster als Sonderform eines Radantriebs entwickelt wurde. Hierbei besaß das Fahrzeug zwischen den eigentlichen Antriebsräder eine weitere absenkbare Trommel, die den Bodendruck in abgesenktem Zustand dermaßen verringerte, dass das Fahrzeug geländegängiger war und eine größere Zugkraft besaß, als normale Radfahrzeuge. Der Vorteil gegenüber normalen Kettenlaufwerken war, dass das Fahrzeug durch Anheben der Trommel auch bei normalen Verhältnissen mit seinen Rädern auf der Straße fahren konnte. Gegenüber dem Kettenlaufwerk war der Rollwiderstand wesentlich geringer. Das hohe Gewicht und die Tatsache, dass das Fahrzeug dann nur mittels Knick-lenkung gelenkt werden konnte, waren die großen Nachteile. Ein letztes Fahrzeug der Firma Lauster befindet sich heute im Technik-Museum in Sinsheim. 
 
 
Im Jahre 1984 musste die Firma Lauster Insolvenz anmelden und wurde dabei verkauft. Albrecht Lauster, der Enkel des Firmengründers ist heute Leiter des Nachfolgebetriebs Lauster Steinbau GmbH in Stuttgart. 


Das Ursprungsmodell von New Connection Models wird aktuell von dem Deutschen Kleinserienhersteller "Kraut Kits" neu vertrieben und anhand dem Ursprungsmodell gefertigt. Hier eine kleine Vorstellung der Teile des Lauster Wargel LW-5. Gefertigt in insgesamt vier verschiedenen Resinfarben, allerdings blasen- und verzugsfrei in sehr guter Qualität. Einzelne Teile müssen dann noch von teils relativ großen Angüssen getrennt werden, andere Teile sind bereits versäubert in separaten Tütchen beigepackt. 

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panzerchen
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Vorab: selbstverständlich erkenne ich die hohe Qualität an, kleinere kritische Fragen werde ich mir dennoch gelegentlich gestatten.

Äußerst interessant finde ich die Präsentation auf dem extrem schlichten weißen Sockel, das hat so ein bißchen die Anmutung von ultramodernem zeitgenössischem Theater.
Kultivierte Diskrepanz zwischem dem martialisch wirkenden Schwergerät und der lichten luftigen Umgebung.
Vielleicht machst DU das nicht bewußt, aber es wirkt !

An den Stollen der Räder sind ausgebrochene Stellen zu erkennen, sind die so geliefert, oder hast Du sie nachträglich erzeugt ?
Egal wie, sie wirken jedenfalls wie glaubwürdige Gebrauchsspuren-->sehr schön !

Mit der "Rostschutzfarbe" kann ich mich nicht so richtig anfreunden obwohl ich auch schon Modelle so bemalt habe, die waren aber fiktiv im Aufbau begriffen.
Rostschutzgrundierung und kräftige Einsatzspuren passen meiner Meinung nach nicht wirklich zusammen.
Aber nochmals: ich hege so einigen Respekt vor Deinen Werken !
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elmarriachi
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Hi Panzerchen :) 
Vorab - Danke Dir ....  :oops:

Das mit dem weißen Sockel.... ich muss gestehen, dass dies Absicht ist. Ich hatte mir vor einiger Zeit überlegt, wie sich die ganzen Modelle in meiner Vitrine etwas schöner Aufstellen lassen.... viele verschiedene Holzsockel gefallen mir nicht mehr.... dann war die überlegung von Schwarz oder Weiß.... Weiß finde ich sehr modern und schön - als gutes Gegenpart zu den Modellen wirkt das recht gut wie ich finde.... und - kleiner Nebeneffekt - die gibt es fertig weitaus günstiger, als gefräste Holzsockel :) In vielen Größen und Formen.... sind hier nur zweckentfremdete Malgründe aus dem Künstlerbedarf :) Aus Holz :)

Die abgebrochenen Stellen - teils waren die schon, teils wurden sie nochmals etwas nachgearbeitet und verstärkt .... und mehr metallisch bemalt als der Rest .) 

Ich liebe die dunkelroten Modelle... das hat so etwas eigenwillig :) 

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