Email Farben

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Tommyguitar
Beiträge: 3
Registriert: Do 31. Aug 2017, 12:33

Hallo Leute,

Ich habe eine Frage bezüglich der Farben.
Ich bin Gitarrenbauer und Gitarrist und habe einen E-Gitarrenbody mit email Farbe lackiert. Hat auf shellack Grund super funktioniert. Norwalerweise - wenn ich mit beize oder Nitro arbeite - haue ich noch zur Versiegelung ein paar klare Schichten Nitro oder Schellack drauf.

Jetzt ist es aber so, das ich die Haptik, also das Feeling von dem Lack als sehr angenehm empfinde und überlege, ob ich es so lassen soll...

Ich stehe manchmal 5 Stunden mit der Gitarre auf ner heissen, beleuchteten Bühne und schwitze dann wie Sau...

Was meint Ihr: Hält der Lack dem Stand? Vielleicht ist ja der ein oder andere Experte unter euch der mir dazu was sagen kann.

Und wenn nicht: Könnte ich - um im System zu bleiben mit dem Revell Aqua Lack zur Versiegelung drüber? Oder habt Ihr vllt. noch eine andere Empfehlung?

Für hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar!! Ich versuch mal ein Bild hochzuladen ;)
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satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
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Hi Tommy

Nein hält er nicht. Egal welche Modellbaufarben Du nimmst, keine wird Dir richtig halten weil diese Farben nicht dafür gemacht werden. "Unsere" Farben müssen einer solch enormen Belastung nicht standhalten können. Ohne fachgerechte Versiegelung greift sich der Email Lack mit der Zeit wieder ab.
Ich habe schon viel von den sog. "Kaddi" Lacken gehört. Möglicherweise bist Du mit denen besser beraten? Im Modellbaubereich wirst Du nichts passendes finden, ausser natürlich Du strebst einen Used Vitage Look an....

PS: Du bist sehr mutig in diesem Forum so eine Frage zu stellen.
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Tommyguitar
Beiträge: 3
Registriert: Do 31. Aug 2017, 12:33

Hi Satori,

Danke für Deine schnelle Antwort! Manchmal muss man über den Tellerand hinausschauen um neue Resultate zu bekommen ;) Im Gitarrenforum hätte man mir sicher keine so wissensbasierte Antwort geben können wie hier...

Hab auch schon einige nützliche Infos aus "eurem" Forum herausziehen können. Man wird mich schon nicht gleich aufhängen hier ;) Ich danke Dir jedenfalls schonmal sehr für Deine Antwort. An Deinem Profilbild sehe ich ja auch das sich unsere Interressen irgendwo kreuzen ;)
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paul-muc
Beiträge: 1635
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 10:21

Wie sieht es denn aus mit der bei uns so beliebten Bodenpolitur? Als Parkettversiegelung müsste sie doch strapazierfähig sein. Außerdem würde die Gitarre mit dem Finish auch gut aussehen. Und wenn sie irgendwann stellenweise abgegriffen ist, ließe sie sich einfach nachträglich wieder auftragen.
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satori
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Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
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Tommyguitar hat geschrieben:Man wird mich schon nicht gleich aufhängen hier ;)
Das habe ich nicht unbedingt damit gemeint  8-) Aber es gibt hier einige die zwar nichts wissen, dafür aber überall mitreden müssen.
Instrumentenbau ist ein Handwerk das viel Wissen und handwerkliches Können voraussetzt. Meine erste selbst gebaute E-Gitarre war dann auch eher für den Kamin geeignet denn zum spielen   :oops: Mittlerweile schraube ich nur noch an gekauften Gitarren rum.
Tommyguitar hat geschrieben:An Deinem Profilbild sehe ich ja auch das sich unsere Interressen irgendwo kreuzen ;)
Ich habe früher mein Taschengeld mit der Musik verdient. Heute ist es nur noch Spass an der Freude.
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satori
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Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
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paul-muc hat geschrieben: Wie sieht es denn aus mit der bei uns so beliebten Bodenpolitur? Als Parkettversiegelung müsste sie doch strapazierfähig sein.
Servus Paul
Ja das ist sie. Allerdings sollte eine Bodenversiegelung ca. 4 mal im Jahr erneuert werden, da sie sich durch Gebrauch langsam abträgt. Auch eine solche Versiegelung reicht nicht aus um den Lack ausreichend zu schützen. Gibson beispielsweise verwendet für ihre Instrumente Nitrolack. Dieser Lack wird steinhart und versiegelt das Holz perfekt. Trotzdem beginnt er schon nach wenigen Jahren zu platzen und zu bröckeln. Die Belastung auf eine Gitarre im Liveeinsatz ist enorm.
Tommy schreibt das er manchmal mehre Stunden auf der Bühne steht. Das überlebt keine Modellbaufarbe oder Bodenversiegelung.
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Tommyguitar
Beiträge: 3
Registriert: Do 31. Aug 2017, 12:33

Danke Paul für Deinen Post. Hab von der Versiegelung schon gelesen. Aber ich befürchte das Das nicht reicht.

Das hast Du Satori als Mann vom (Gitarren-) Fach schon gutcbeschrieben. Ich hätte auch keine Lust den Bodenglanz 3-4 mal im Jahr zu erneuern. Nitrolack ist meine erste wahl - neben Tru Oil, ein Waffenöl, das wie nitro an der Oberfläche komplett durchhärtet. Nitro ist aber stark lösemittelhaltig und bei Tru Oil müsste ich endlose Schichten auftragen...

Einer hier im Forum hat mal erzählt das der Revell Aqualack sich auf der Email Farbe gut verträgt. Den Aqualack könnte ich hier nebensn in der Sprühflasche kaufen...

Wie schätzt ihr den da meine Erfolgchacen ein? Kann man den Aqualack auf Hochglanz aufpolieren?
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satori
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Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
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Tommyguitar hat geschrieben:
Einer hier im Forum hat mal erzählt das der Revell Aqualack sich auf der Email Farbe gut verträgt. Den Aqualack könnte ich hier nebensn in der Sprühflasche kaufen...

Wie schätzt ihr den da meine Erfolgchacen ein? Kann man den Aqualack auf Hochglanz aufpolieren?
Nun das mag sein. Dennoch ist auch Aqualack keine gute Option. Den der Aqualack lässt sich mit Ethanol lösen bzw. abwischen. Daher denke ich, sollte man den nicht für eine Gitarre verwenden.
Ich bezweifle das man den Polieren kann. Jedenfalls nicht mit den für Gitarren angedachten Produkten. 
Wäre ein Polyester Lack anstelle von Nitro eine Option? Dieser Lack lässt sich auch gut auf Hochglanz polieren und ist extrem widerstandsfähig. 
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