Fehler beim Bemalen eines Flugzeugs!!! :(

panzerchen
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Nun, auch ich bereite tws. den Untergrund für die Abziehbilder nur stellenweise mit glänzendem Klarlack vor.
Allerdings verwende ich dafür selten Modellbaufarbe sondern überwiegend die Parkettversiegelung W5 vom LIDL.
Und nicht immer spritze ich die sondern pinsle die auch mal.
So flüssig wie die ist gibt es auch keine Ränder bzw. Rotznasen wenn man den Farbauftrag nicht übertreibt.

Und bisher hat jedesmal der Auftrag von mattem Klarlack auch die glänzenden Abziehbilder und den Untergrund matt aneinander angepaßt.
Ich spritze dazu zwar meistens spritzfertige Acrylfarben Vallejo Air seidenmatt ( der trocknet bei mir erstaunlicherweise ebenfalls matt auf ! ), habe auch schon erfolgreich REVELL Aqua klar matt gepinselt.
Vermutlich war hier die Farbe nicht ausreichend durchgerührt, das passiert immer wieder.
Außerdem hilt es meiner Erfahrung nach, die Farbe beim Pinseln leicht mit Wasser zu verdünnen.
Ich wette, wenn Du den matten Klarlack von REVELL noch mal kräftig umrührst, einen Teil Teil Klarlack in den Deckel füllst und ein paar Tropfen Wasser dazurührst, damit das Modell nochmals bepinselst, dann wirst Du die Abziehbilder weitgehendst an den Untergrund angepaßt haben.
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wienerle
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panzerchen hat geschrieben: Vermutlich war hier die Farbe nicht ausreichend durchgerührt, das passiert immer wieder.
Außerdem hilt es meiner Erfahrung nach, die Farbe beim Pinseln leicht mit Wasser zu verdünnen.
Ich wette, wenn Du den matten Klarlack von REVELL noch mal kräftig umrührst, einen Teil Teil Klarlack in den Deckel füllst und ein paar Tropfen Wasser dazurührst, damit das Modell nochmals bepinselst, dann wirst Du die Abziehbilder weitgehendst an den Untergrund angepaßt haben.
Also war meine Mattlack nicht "dick" genug deiner Meinung nach? Muss ich mal testen.
Aber was soll denn das Wasser bewirken bei dem Lack?
Mir geht es nicht darum das die Decals an den Untergrund angepasst wird, sondern das die 1.Schicht der glänzenden Klarlack-Grundierung im Bereuch der Decals nicht mehr zu sehen ist! Ist doof wenn das Modell matt ist aber rum um die Decals herum glänzt.

@ satori:
Hab überall bisher nur gelesen : 1.Farbe - 2.Lack glänzend - 3.Decals - 4.Lack matt
Du sagst also nochmal glänzend drüber und danach nochmals matt?
Ebiwan
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Hallo Wienerle,

was Panzerchen vermutet ist eine nicht ausreichende Vermischung des Lacks. Alle Lacke tendieren dazu, die festen Bestandteile am Boden abzusetzen, manche mehr, manche weniger. Ganz extrem ist das bei mattem Klarlack zu beobachten, denn außer Bindemittel (das Harz das die Lackschicht bildet), etwas Verdünner und eben dem Mattiermittel ist da praktisch nichts drin, was die Mattiermittelteilchen in Schwebe hält. Öffnet man nun so eine Lackdose, so hat man in der Regel oben 80% reinen glänzenden Klarlack und am Boden 20% extremen Mattlack. Da heisst es dann gründlich aufrühren und zwar wie meine Mutter immer beim Putzen sagte... "Auch in den Ecken, auch unterm Rand" ;) Bei mattem Klarlack dauert es oft nur wenige Stunden, bis sich das Mattiermittel wieder absetzt.

Die Zugabe von etwas Verdünnung, in Deinem Fall Wasser, dient dazu, den Lack dünner und weniger standfest zu machen. Das hilft gegen die typischen Pinsellackierungsprobleme wie "Nasen", "Streifen" etc.

Der Tip von Satori (den ich mir auch gerade von anderer Seite zu ähnlichem Thema geben lassen durfte) hat folgenden Hintergrund:

Der glänzende Klarlack vor den Decals dient dazu eine glatte Oberfläche zu erzeugen, damit sich die Decals gut an die Oberfläche anlegen und keine winzigen Lufteinschlüsse etc. darunter entstehen. Nach den Decals dann zuerst eine weitere Schicht glänzenden Klarlacks über alles um eine Oberfläche mit gleichen Eigenschaften und gleichem Glanzgrad für das Mattieren zu erhalten. Dann 1 - X Schichten matten Klarlack, um den gewünschten Glanzgrad (oder "Nichtglanz") zu erhalten.

Gruß
Eberhard
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wienerle
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sodele, erstmal vielen dank für alle euren antworten. auch ebiwan für die tolle erklärung.

ich muss sagen - ihr habt recht gehabt !!!

hab meinen lack gut umgerührt und dann aufgetragen, und siehe da es mattet nun sehr!!! sehr schön!

allerdings bin ich nun wieder unschlüssig ob ich es wirklich so lasse. habe nämlich meine macchi mc 200 glänzend gepinselt, und irgendwie schauts edel aus! ich weiss, nicht realistisch, aber irgendwie hat der saubere glanz auch etwas! vielleicht liegt es auch daran das ich meine restlichen modelle mal wieder entstauben müsste :-)


nochmals danke ans forum !!!
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wienerle
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Ebiwan hat geschrieben: Die Zugabe von etwas Verdünnung, in Deinem Fall Wasser, dient dazu, den Lack dünner und weniger standfest zu machen. Das hilft gegen die typischen Pinsellackierungsprobleme wie "Nasen", "Streifen" etc.
Moin wieder mal!

Wollte gestern erneut mit dem matten Lack pinseln. Nun ging es gar net, brav vorher alles angerührt und dann losgelegt. Lack ließ sich aber von Anfang an her bescheiden pinseln. Es kam mir vor als ob er schon am Pinsel trocknet. Gleich nach dem aufpinseln wird die Schicht "fest" und lässt sich nicht mehr überstreichen, und wenn dann zieht es richtig Fäden, wie erkaltetet Teer! Konnte ihn sogar fast wie ein Kaugummi wieder vom Modell abziehen.

Hat hier verdünnen des Lackes eine Chance auf Erfolg? Wie gesagt, vor ner Woche ging noch alles wunderbar.
Ebiwan
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Hallo Wienerle,

die Veränderung von "wunderbar" zu "geht gar nicht" in nur einer Woche ist eigendlich nicht normal für einen richtig gelagerten Lack. Aber wenn überhaupt, dann ist mit Hausmitteln nur durch verdünnen etwas zu erreichen. Also in kleinen Portionen Lösemittel/Verdünnung, bei Revell Aqua ist das z.B. Wasser, bei Enamel z.B. Feuerzeugbenzin, Terpentinersatz etc., und immer wieder gründlich durchrühren. So oft wiederholen, bis der Lack die gewünschte Streichfähigkeit erreicht hat. In Deinem Fall, wenn der Verdacht besteht, dass eventuell irgendwas mit dem Lack nicht in Ordnung ist, würde ich dann aber zuerst eine Probelackierung z.B. auf einem Joghurtbecher empfehlen.

Mal eine kleine vereinfachte Lackkunde, um die Prinzipien zu verstehen: Nehmen wir einen glänzenden Klarlack, das ist das Einfachste, der besteht im Wesentlichen nur aus (Kunst)harz und Lösungsmittel. Hierbei sind kleinste Kunstharzteilchen im Lösungsmittel aufgelöst. Das Lösemittel ist immer bestrebt, zu verdunsten. Je größer die Oberfläche und die Aufnahmefähigkeit der Umgebung (Luft), desto schneller und endgültiger erfolgt diese Verdunstung. Das geht so lang, bis die Umgebungsluft gesättigt ist und kein weiteres Lösemittel aufnehmen kann. Je mehr Lösungsmittel verdunstet, desto konzentrierter ist der Harzanteil im Lackfilm, die Teilchen verbinden sich miteinander, dar Lack wird zäher, klebrig und letztendlich fest.

Was passiert nun in der Dose? Wir haben eine recht große Lackmenge mit kleiner Oberfläche und darüber eine kleine abgeschlossene Luftmenge. Lösemittel verdunstet (minimal) bis die Luft kein weiteres Lösemittel aufnehmen kann, es stellt sich ein Gleichgewicht ein und das System ist stabil. Jedes Mal, wenn ich die Dose öffne, findet ein Luftaustausch statt, die neue Luft kann wieder Lösemittel aufnehmen und der Lack wird von Mal zu Mal dicker. Umrühren verstärkt den Effekt. Kritisch wird es, wenn die Dose nicht dicht verschlossen ist, dann kann ein Austausch der Luft in der Dose mit der Umgebungsluft stattfinden und es verdunstet permanent Lösemittel und der Lack härtet letztendlich aus.

Was kann man noch falsch machen:
Falsche Lagertemperatur. Speziell Wasserlacke sind da ziemlich empfindlich. Lagertemperaturen zwischen +5°C und +35°C, Verarbeitungstemperaturen zwischen +15°C und +30°C sind hier zu empfehlen, Abweichungen nach oben oder unten bergen ein Risiko und Frost ist natürlich absolut tödlich.
Verunreinigung/Verschmutzung, Zugabe falscher Lösemittel. Wasser im Enamellack, Terpentin im Wasserlack sind ziemlich zuverlässige Möglichkeiten den Lack zu zerstören.

Gruß
Eberhard
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wienerle
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Danke Ebiwan für die kleine Lehrstunde! Ist alles sehr logisch!

Ich konnte ja zusehen wie mein Lack immer zäher wurde. War vorher beim lackieren auch schon so, nur eben nicht sooo schnell.

Werd mich mal rantasten und schaun was geht. War eben ein Schock - fertiges Modell - und dann so ne Lackkatastrophe! Da stockt schonmal das Herz.
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wienerle
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Hallo mal wieder!

Habe nun zum ersten mal bei 2 Modellen die Antennen mit nem gezogenen Gießast hergestellt.
Nun die Frage in welcher Farbe ich sie lackiere? Der Gießast ist ein heller gewesen, daher denke ich müsste auch so gehen.
Oder in silber?
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eupemuc
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Die von der Spitfire ist definitiv zu dick. Die andere sieht besser aus, aber auch noch nicht maßstäblich.
Ich bevorzuge dafür eher schwarzen Perlonfaden oder dünner Angelleine.
Lackieren würde ich in Schwarz.
Gruß, Eugen
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Ex43er
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eupemuc hat geschrieben:Die von der Spitfire ist definitiv zu dick.....
...und ist auch nach oben verformt.
"Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche!"
panzerchen
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Manchmal ist Weglassen besser.
Freilich gebührt dem Versuch Neues Auszuprobieren Anerkennung.
Aller Anfang ist bekanntlich schwer, auch wenn es zuerst noch suboptimal scheint-->aber Durchhalten ist angesagt.
Unsichtbarer Nähfaden wäre für mich auch angenehmer, aber Gießäste kann man mit mehr Übung sehr wohl hauchdünn ausziehen.
Der Anfang ist jedenfalls gemacht.
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wienerle
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Werde es mal mit transparenten Nähgarn versuchen.
Nur wie bekomme ich dieses gespannt?
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eupemuc
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Eine Seite mit Sekundenkleber befestigen, spannen, andere Seite genauso befestigen.
Gruß, Eugen
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satori hat geschrieben: Acryl auf Kunstharz beispielsweise kann unerwünschte Effekte erzeugen (selbst dann, wenn der Lack komplett durch getrocknet ist).
Bist du sicher, dass du nicht das umgekehrte, nämlich Alkydharz auf Acryl, meinst?
Zumindest wasserbasiertes Acryl sollte keinen Ärger machen, wenn er auf Alkydharzlack aufgetragen wird; schliesslich löst der Acryllack den Kunstharzlack nicht an - was im umgekehrten Fall nicht sicher ist.
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