ME-163B/S 1:72 von Academy

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Ebiwan
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Heute möchte ich euch eine weitere "Wunderwaffe" vorstellen: Die ME-163, Spitzname "Kraftei", den ersten Raketenjäger. Das Original sollte hinreichend bekannt sein, so dass ich mir hier lange Abhandlungen sparen kann.

Der Bausatz ist von Academy und hat Einiges zu bieten: Nicht nur, dass sowohl die Serienversion ME-163B, als auch die zweisitzige, antriebslose Trainerversion ME-163S gebaut werden kann, es ist auch noch der Scheuch-Schlepper als Bonus enthalten, mit dem das Flugzeug am Boden bewegt wurde.
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Der Bausatz kommt in einem stabilen Karton mit netter Grafik und einigen Fotos eines gebauten Modells an den Seitenteilen. Im Karton findet sich die sehr detaillierte Bauanleitung, 3 Plastikbeutel mit Spritzgussteilen und ein separater Plastikbeutel mit den Decals.
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4-Decals.jpg (96.7 KiB) 6659 mal betrachtet
Die Bauteile verteilen sich auf 3 Spritzgussteile, von denen 2 die Teile des Flugzeugs enthalten und das dritte den Scheuch-Schlepper. Ein weiterer kleiner Spritzling enthält die Klarsichtteile für die beiden Kanzelversionen.
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Die Teile sind absolut sauber verarbeitet, Fischhaut, Grate oder Sinkstellen sucht man genauso vergeblich wie Auswurfmarker an sichtbaren Stellen. Die Passform scheint ausgezeichnet zu sein, testweises Trockenpassen von Rumpf- und Tragflächenteilen ergab absolut keinerlei Spalt oder Versatz! Die Detaillierung ist überdurchschnittlich gut, man kann sogar die Vorflügel ausgefahren darstellen, in diesem Maßstab absolut keine Selbstverständlichkeit! Die Hinterkanten der Tragfächen sind so scharf, damit könnte man Brot schneiden.
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7-Vorfluegel.jpg (60.71 KiB) 6659 mal betrachtet
Fazit:

Positiv:
Sowohl Serienversion, als auch die recht unbekannte Trainerversion baubar.
Transportschlepper als Bonus.
Sehr detailliert.
Sehr sauber gespritzt.
Sowohl für Anfänger, als auch für Profis interessant.

Negativ:
Nichts gefunden!

Gruß
Eberhard
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eupemuc
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Danke für die Vorstellung.
Wußte ich gar nicht, dass bei der Academy auch der Zweisitzer zu bauen ist.
Sollte man sich glatt mal zulegen.

Aber momentan liegt die von MENG in 1:32 auf meinem Tisch. Das kann noch dauern ;)

Nur so am Rande:
Die "Vorflügel" sind übrigens keine solchen, sondern schlicht vier Schlitze in der Tragflächenvorderkante.
Diese sollten die Trudelneigung eliminieren. Sie sollten also nicht "ausgefahren" montiert werden, da sie
nicht ausfahrbar waren.
Gruß, Eugen
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Ebiwan
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Danke für den Hinweis, man lernt doch nie aus!

Gruß
Eberhard

P.S. für 8,50€kann man siesich ja auch auf´s Lager legen ;)
panzerchen
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Daß der Schlepper dabei ist ist ja wirklich erfreulich, bei den größeren 1:32 von Hasegawa und MENG vermißt man den.

Die Bespannung der Ruderflächen empfinde ich als deutlich zu übertrieben.
Aber messerscharfe Hinterkanten der Tragflächen begrüße ich außerordentlich, das ist leider immer noch nicht selbstverständlich.
Die Begründung mir dem Trudeln, da hege ich leichte Zweifel, kann es aber nicht widerlegen.
Als Nurflügler besaß die ME 163 mangels Höhenleitwerk ein S-Schlagprofil, S-Schlagprofile sind druckpunktfest.
Wie es da mit dem Trudeln aussieht ?
Vorflügel sind üblicherweise, und auch hier, im Bereich der Querruder angebracht, weil dort das Abreißen der Strömung im überzogenen Zustand die Steuerbarkeit des Flugzeugs verhinderte.
Unabhängig davon stimmt es daß die Vorflügel starr waren.

Schade daß die 1:32-er Hersteller nicht ebenfalls die Option 2-Sitzer anbieten.
Durch einen separaten Rumpfrücken wäre das wahrscheinlich rel. einfach zu verwirklichen.
Zuletzt geändert von panzerchen am Mi 17. Dez 2014, 00:09, insgesamt 1-mal geändert.
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eupemuc
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Bzgl. dem Trudeln siehe z.B. hier unter "Die Erprobung der Me 163 B":
http://www.fliegerweb.com/geschichte/fl ... exikon-698
Ist auch sehr gut beschrieben in "Luftfahrt International Nr.9" und in "Me 163" von Ransom/Cammann.

Bei den Ruderflächen hast Du natürlich recht. Die habe ich vor lauter Vorflügel ganz übersehen :?
Da gehören eigentlich gar keine Dellen hin.
Zumindest sind die Ruder der 163 im Deutschen Museum absolut glatt.
Gruß, Eugen
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panzerchen
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Die mit Leinen bezogen Ruderflächen sind bei realen Flugzeugen tatsächlich praktisch glatt.
Nicht nur daß das Leinen beim Aufbringen der Bespannung straff gezogen wird, es wird auch mit Spannlack behandelt.
( Ich hatte vor Jahren mitgeholfen, die Tragfläche eines Bergfalken, ein 2-sitziges Segelflugzeug, neu zu bespannen. )
Der Bespannstoff zieht sich äußerst straff und glatt !
Die Bespannung der Steuerflächen bei Flugzeugmodellen ist meistens extrem übertrieben dargestellt.
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jcvonbuseck
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Danke für die Bausatzvorstellung - hat Lust auf mehr gemacht und so habe ich gestern abend in der Bucht gleich (wirklich zufällig...echt!) noch günstig die Ätzteil-Ergänzung von Eduard dazugeschossen.... :mrgreen:

Fehlt mir nur noch der Bausatz - nun ja - Weihnachten steht vor der Tür - ihr wisst ja jetzt, was ihr mir schenken könnt... :mrgreen:
(Adresse für das Päckchen gerne per PN...)

Vielleicht zur Bespannung - vielleicht wäre es eine Option, die Vertiefungen ziemlich aufzufüllen und dann mit einer Lage Tempo oder Kosmetiktuch zu überkleben - so wäre ein deutlicher Materialunterschied zu erkennen, der aber nach dem Lackieren natürlich nicht mehr so krass sein wird.

Schaun wir mal - aber wahrscheinlich werd ich das dann i-wann probieren....

LG - Michael
panzerchen
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Bei Modellen mit dicker Hinterkante der Trag- und Steuerflächen feile, schabe, kratze ich sie grundsätzlich schärfer, dabei verringert sich diese zu stark ausgeprägte Struktur ganz automatisch.
Auf eine weitere Korrektur verzichte ich dann.

Wenn die Hinterkanten, so wie hier beschrieben, von vorne herein schon scharf sind, dann geht das freilich nicht.
Ich meine, es hilft nur ganz konventionelles Spachteln.
Halt nicht ganz füllend.
Die Struktur des Leinenstoffes läßt sich nicht wirklich maßstabsgetreu nachbilden.
Außerdem verschwindet die auch beim echten Flugzeug weitgehend unter dem Spannlack.
Und dem Endanstrich.
Man sollte das gar nicht erst versuchen.
( Meine Sichtweise, die muß nicht Jeder zwingend teilen. )
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eupemuc
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Mal als Beispiel die Me 163 im Deutschen Museum.
zz_Me 163_18.jpg
zz_Me 163_18.jpg (172.71 KiB) 6609 mal betrachtet
Keine Spur von Dellen.
Gruß, Eugen
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panzerchen
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Danke !
Solche Beiträge liebe ich, weil sie mit scheinbaren Selbstverständlichkeiten aufräumen !

Interessant:
Die breiten Ruderspalten der Querruder, aber nur sehr enge Spalten der Landeklappen !

Und die Lage des Trimmbleches weicht auch vom Modell ab.
Kein ko-Punkt, aber dennoch erwähnenswert.
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eupemuc
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Ganz vergessen.
Die "Vorflügel" wollte ich ja auch noch zeigen. Hier sieht man
sehr deutlich, dass diese fest mit der Fläche verbunden sind.
zz_Me 163_19.jpg
zz_Me 163_19.jpg (188.02 KiB) 6587 mal betrachtet
Nur als Ergänzung zu der Erklärung weiter oben.
Gruß, Eugen
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IchBaueAuchModelle
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Da sind die Klappen (bis auf die Dellen) ja recht gut bezüglich der Spalten dargestellt worden. Vorne haben sie (Academy) wohl das Extrateil gefertigt, weil die scharfen Kanten wohl nicht glücklich dargestellt werden konnten. Ist natürlich auch eine gute Lösung. Die Spritzlinge sehen sowieso sehr sauber aus.

Wie groß wird das Modell wenn es fertig ist?
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eupemuc
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Original: Länge 5,70m, Spannweite 9,30
Modell 1:72: ??? :lol:
Gruß, Eugen
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Ebiwan
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Vergiss nicht den Schlepper... Mit Schlepper braucht das Teil bestimmt gigantische 15 * 13 cm freie Fläche 8-)

Die "Dellen" sind am Modell höchstens halb so tief wie sie auf dem Foto wirken, nichtsdestotrotz sollte man sie besser auffüllen.

Die Trimmbleche lassen sich ja mit ein bischen Feilen auch noch historisch korrekt korrigieren.

Jedenfalls Danke an Alle, die mich hier mit tollen Informationen versorgt haben, mal sehn, was ich draus machen kann.

Gruß
Eberhard
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