Revell Titanic 1:400 + Äzteile + Holzdecks

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Alexander Ehrentraut
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Nicht nur...
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Nightquest1000
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der dritte "Zentral-Anker" war kein regulärer Anker. Er lag meistens vorn am Bug auf dem Deck und hatte 2 Bestimmungen. Zum einen konnte der Zentralanker als Ersatz genommen werden sollte der Backbord- oder Steuerbord-Anker verloren gehen.
Der zweite Zweck war komplizierter. Sollte einem Schiff auf hoher See aller Eigenantrieb verloren gehen, musste das Schiff ja abgeschleppt werden.
Damals ging das so: Eine Stahltrosse wurde aus dem Auge in der Mitte des Bugs gefüttert und binnenbords geholt. Dafür wurde das Davit am Bug benutzt. Dann wurde diese Trosse mit dem Zentral-Anker verbunden. Das abschleppende Schiff gibt eine bestimmte Länge Schlepptrosse aus, die beim abzuschleppenden Schiff ebenfalls binnenbords geholt wird. Auch diese Trosse wurde mit dem Zentral-Anker verbunden.
Mit dem Davit wurde dann alles über Bord gehievt. Die Stahltrosse auf dem abzuschleppenden Schiff wurde nachgefüttert bis Schlepper und Abzuschleppender ein paar Seemeilen auseinander waren. Der Zentral-Anker hing nun in der Mitte und zog die beiden Trossen unter Wasser. Dann konnte das Abschleppmanöver beginnen. Das alles hatte den Zweck ein Schlagen der Schlepptrosse zu verhindern, die dabei mühelos an der schwächsten Stelle gebrochen wäre.
hier is'n Bild aus'm Netz:
spare.JPG
spare.JPG (22.89 KiB) 7326 mal betrachtet
Der Zentral-Anker eines Schiffes der damaligen Zeit lief also nie zum Zweck des Ankerns an einer normalen Ankertrosse aus der Klüse in der Mitte des Bugs. 
Grüße
Tom
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
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satori
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Hi Tom

Danke für diese klasse Erklärung!!!  :clap:
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
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Alexander Ehrentraut
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Danke für die Erklärung  :respekt:
IchBaueAuchModelle
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Das ist ja mal ein Ding!  :thumbup: Jetzt macht der Kran (Davit) vorne auch Sinn. Über den habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, warum der da ist. Er war halt dort ;)
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Es grüßt Christian Bild
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Alexander Ehrentraut
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War der David nicht auch da um vorne die Ladeluke zu öffnen?
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Alexander Ehrentraut
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SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO, nach vielen Wochen geht es endlich weiter... Ich hab die Rumpfhälften nochmal extra grundiert

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Von alter größe keine Spur, zu diesem Zeitpunkt...

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Dann die einzelnen Stellen abkleben... Diesmal hat es erstaunlich gut funktioniert muss ich sagen. Es gab kaum etwas zum nachbessern...

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Leider hier mit Blitzlicht. Klebte hier für die weißen Aufbauten ab. Dieses mal hatte ich keine Rückstände von Farbe auf dem Kreppband, da ich das Kreppband vorher 3 mal auf den Tisch klebte.

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Da ich keine Schraubzwingen zur Verfügung habe, musste ich die Rumpfhälften mit den guten alten Wäscheklammern zusammen halten.

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Die Montage der Schiffsschrauben. Hier ist die Stange bei der mittleren Schiffsschraube zu lang gewesen. Hier musste ich etwas wegschleifen. Dann passte die Dritte Schraube auch.

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Die Innenseite. Sie schaut wie bei der kleinen Titanic (1:700) sehr chaotisch aus.

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Hier ein vergleich. Die Titanic in Bau und das Wrack der Titanic. Bei dem Wrack ist von alter Größe keine Spur... Das Wrack ist aber noch nicht fertig und besteht aus den Überresten der 1:400ter Titanic von vor 4 Jahren.

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Hier das Heck der Titanic. Hier sieht man in ungefährer Größe einen Menschen. Ich persönlich kann die Größer der Titanic nicht glauben... Vermutlich weil ich noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff war :D

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Hier ein sehr schönes Bild. Die Markante Form des Buges ist einzigartig gewesen. Hier sieht man deutlich, dass die Titanic keinen Wulst-Bug besaß.

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Und von vorne... Langsam zeigt sich ihre Pracht. Das Wrack der Titanic ist am Bug bis zu den Ankern im Schlamm gesunken. Also ugf. 18 Meter.

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Hier sieht man es nochmal.

Das war es erstmal. Für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen.
Alex
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schnuerbodenfuxx
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Hi Alexander,

du schreibst:  "Die markante Form des Buges ist einzigartig gewesen. Hier sieht man deutlich, daß die Titanic keinen Wulstbug besaß."

Den gab es zur Zeit der Titanic noch nicht.
In Wikipedia steht dazu folgendes:

"Der Wulstbug (engl. bulbous bow) – auch Bugwulst genannt – ist der markante etwa tropfenförmige Vorbau am Unterwasserbug sehr vieler großer Schiffe moderner Bauart. Er ist auch als Taylor-Wulst bekannt, benannt nach David Watson Taylor, Chef-Ingenieur der United States Navy im Ersten Weltkrieg.[2] Die ersten großen Schiffe, die damit ausgerüstet werden sollten, waren die für die Kaiserliche Marine im Bau befindlichen Großen Kreuzer der Mackensen-Klasse. Jedoch sind sie bis zum Ende des Ersten Weltkriegs nicht fertiggestellt worden und mussten abgewrackt werden. Damit gelten die beiden Schnelldampfer Bremen (1929) und Europa (1928) als die ersten größeren Schiffe, die mit einem Wulstbug ausgestattet wurden."

Gruß
schnuerbodenfuxx Dieter
Ich weigere mich immer noch, die Schlechtschreibreform anzuerkennen. Deshalb: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
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Alexander Ehrentraut
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Ich wusste das die Schiffe früher keinen Wulstbug hatten. Bei der Titanic hätte es eh nicht ausgesehen. Wäre vielleicht aber dadurch etwas schneller gewesen oder nicht? Der Wulstbug sorgt doch dafür, dass das Wasser besser weggedrückt wird und das Wasser das Schiff nicht mehr soviel abbremst oder? Hab ich mal so gelesen. Aber fragt mich nicht wo. Schon länger her.

Gruß, 
Alex
panzerchen
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Schneller ?
Wahrscheinlich ja, aber vermutlich wäre für den Reeder der geringere Kohleverbrauch interessanter gewesen.

Die Wirkungsweise ?
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber so oder so ähnlich nach meinem persönlichen Wissensstand:
Beim Schiff ( Verdrängerfahrt anstelle Gleitfahrt ) ist es ähnlich wie beim Flugzeug wo bei Erreichen der Schallgeschwindigkeit der Widerstand gewaltig ansteigt.
Beim Schiff ist es die Wellengeschwindigkeit des Wassers.
Der Seemann weiß: "Länge läuft", das heißt: je länger das Schiff desto höher die Geschwindigkeit mit dem starken Anstieg des Wellenwiderstandes, also die mögliche Geschwindigkeit des Schiffes.
Dieser Bugwulst verlängert sozusagen das Schiff virtuell ( Vereinfacht ausgedrückt ).
Der Wulst dicht unter der Wasseroberfläche verdrängt dort das Wasser und erzeugt eine Bugwelle, das resultierende Wellental trifft auf den eigentlichen Bug wo des Wasser eigentlich verdrängt würde, aber die Wassermenge ist ja schon verringert, daher wird weniger Energie zu deren Verdrängung benötigt-->Kraftstoffersparnis.
( Mit Worten etwas schwierig zu beschreiben.
 Aber es ist ja nicht wirklich wichtig das zu wissen.     :roll:
Und sicher bin ich mir wie gesagt auch nicht. )
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Alexander Ehrentraut
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Moin Moin,

Endlich konnte ich das C-Deck verkleben. Da ich keine Schraubzwinge habe, musste ich zur Trick 17 zurückkommen...

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Schon ging es Mit den Forecastle Decks weiter... Der Herr der Ringe musste nebenbei sein  :D :lol:
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Die Bullaugen wurden mit einem schwarzen Fineliner bemalt. Diese Arbeit war nach circa 10 Minuten vorbei.

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Für die Vertiefung des Buges nahm ich ein Stück Papier und bemalte es in weiß.

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Für den Anker am Bug nahm ich einen Der Anker von meiner "unfertigen" Wrack Version der Titanic 1:400. Sie besteht aus den Überresten von vor 3 oder 4 Jahren. 
Den Anker musste ich entfernen, etwas schleifen und neu lackieren.

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Der ganze Rumpf...
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Hier klebte ich das Poop-Deck an den Rumpf. Als Druckmittel nahm ich eine Tube Spachtelmasse.

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Weiter ging es mit dem nächsten Teil... 

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Und der gute alte Trick mit den Wäscheklammern. Die Fenster färbte ich von innen Braun.

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Hier wurde der Bug verklebt. Diesmal diente die Ps3 als Schraubzwinge. Hat aber funktioniert...

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Der Anker ist jetzt vorne in der Vertiefung. Das Ätzteil wurde auch direkt verbaut. Wie man auf dem Bild erkennen kann, habe ich die Ladeluke auch gerade geschliffen. Für das runde lasse ich mir noch etwas einfallen...

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In der Zwischenzeit kümmerte ich mich schon mal um das Gehäuse der Glaskuppel. Sie wurde schwarz bemalt.

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Ich schliff die Beplankung vom Dach des Ruderhauses weg, da dort keine Beplankung vorhanden war. Diese Stelle war in echt grau und nicht wie von Revell vorgesehen mit Planken...

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Wie schon am Anfang des Bauberichtes geschrieben, fehlen viele Dinge um das Schiff getreu zu bauen :D. So kümmerte ich mich gestern um die Winden, die wie ein Strichmännchen ohne Kopf aussehen. :-). Hier nochmal die Ladeluke und der Anker vorne in der Vertiefung.

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Die Poller wurden verbaut

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Das A-Deck wurde verbaut. Die Ätzteile der Reling verbaue ich erst zum Schluss mit den Lastenkränen.

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Vor der Vertiefung wurde Plastiksheet verwendet

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Hier ein noch unbemalter Lüfter der Wrackversion. So einer fehlt bei dem Modell am Bug. Er wird lackiert und bei den Winden hingesetzt.

Ich halte euch auf dem laufenden :D

grüße,
Alex
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schnuerbodenfuxx
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Hi Alexander,

ich freue mich, daß es mit deinem BB weiter geht. Sehr schöne Fortschritte  :clap:   :clap:
und freue mich schon auf eine Fortsetzung

Gruß
schnuerbodenfuxx Dieter
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Alexander Ehrentraut
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Hi,
Danke! 
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Alexander Ehrentraut
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Bis auf zwei oder drei Leute sind hier echt nur stille Mitleser... Schade
panzerchen
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Fast 1000 Zugriffe ( knapp 900 ), das ist doch was !
Hier ( z.B. bei den Schiffen ) sind hochkarätige Beiträge mit deutlich weniger Zugriffen, also sei es doch zufrieden !
Was möchtest Du also anders haben ?
Vielleicht können wir Dir Deine Wünsche erfüllen ( ??? ).
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