Feuerschiff "South Goodwin" LV 17

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Admiral Hornblower
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Feuerschiff 01..jpg
Feuerschiff 01..jpg (54.11 KiB) 10400 mal betrachtet
                                                   [img=414x0]file:///C:\Users\JRGENK~1\AppData\Local\Temp\msohtml1\01\clip_image001.jpg[/img]
 
ich berichte hier über den Bau des Feuerschiffs "South Goodwin". Das Modell wird als Diorama gebaut, d,h .es wird in einer Wasserfläche dargestellt.
 
Es ist das dritte Modell, das ich seit meinem „Wiedereinstieg“ in den Modellbau auf dem Tisch habe. Meine bisherigen Modelle waren eine Reparaturwerft. (Die habe ich in der Galerie Dioramen vorgestellt)und der russische Eisbrecher „Arktika“. Dieses Modell hat mich an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ich hatte den Bausatz bei einem bekannten Auktionshaus ersteigert. Was ich allerdings übersehen hatte war, es war tatsächlich ein Bausatz aus einer original UDSSR Produktion. Der Bauplan war eine Explosionszeichnung, die Teileliste natürlich auf Kyrillisch
Passgenauigkeit ????????? Aber ich schweife ab ….
 
Kommen wir zum aktuellen Modell
 
Das Vorbild:
 
Die "South Goodwin" Kennung LV 17 wurde 1953 gebaut / in Dienst gestellt. Das Schiff verfügte über keinen eigenen Antrieb, es wurde auf die Seeposition geschleppt, dort verankert und blieb dort.
Besatzung 7 Personen. Im November 1954 lösten sich in einem Orkan die Anker und das Schiff kenterte auf den Goodwin Sands.
Von der Besatzung wurde nur ein Seemann gerettet.
 
Die Goodwin Sands sind riesige, sich ständig ändernde Sandbänke die seit je her eine immense Gefahr für die Schifffahrt darstellen.
(Lt. Wikipedia sind die Goodwin Sands einer der größten Schiffsfriedhöfe Europas)
 
Leider gibt es zur "South Goodwin" nur sehr wenig informationsmaterial oder Bilder. Bei meinen Recherchen bin ich dann auf die Seite "MARINE modelling International"
(www. marinemodellmagazine.com) gestoßen. Dort gibt es eine PDF Datei zu den englischen Feuerschiffen.
Unter anderem finden sich dort auch ein Seiten-und ein Decksriß der Baureihe LV 1 - LV 17 sowie eine Angabe der Länge über alles.
Laut dieser Seite betrug die "Länge über alles" 137 Fuß. Umgerechnet in Meter sind das 41,75 Meter.
Eine weitere interessante Seite findet sich unter „Feuerschiffe im vereinigten Königreich“
(http://www.mussenstellen.com>article>feuerschiffe.....)
Hier wird die Entwicklung des Feuerschiffwesens im Vereinigten Königreich England von den Anfängen bis heute , also über 250 Jahre beschrieben.
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Admiral Hornblower
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Irgend etwas mache ich falsch, ich konnte nicht den gesamten Bericht hochladen und eingestellte Bilder tauchen mehrfach auf. Deshalb musste ich den Bericht teilen.

2. Teil   Der Bausatz:
 
Der Bausatz ist lt. Revell eine Neuauflage eines Bausatzes der Firma Frog aus den 1960er Jahren.
Der „Beipackzettel“ weist extra darauf hin!
[attachment=3]Feuerschiff 03..jpg[/attachment]


Auf dem Karton wird ein Maßstab von 1:144 angegeben. Wenn man die  angegebene „Länge über alles“ von 41,75 Metern auf dem Maßstab herunterrechnet so wäre das Modell ca. 29 cm lang.
Bei einer Modelllänge von 38 cm ergibt sich rechnerisch ein Maßstab von 1: 110. In diesem Maßstab ist  das Modell auch von einem anderen Hersteller erhältlich.
 
Gekauft habe ich es wohl Mitte der 1990er Jahre, seitdem lag es im Regal. Beim auspacken musste ich feststellen, dass sich viele Kleinteile von den Gußästen gelöst hatten und lose in der, zum Glück noch, verschlossenen Plastiktüte lagen.
Ebenfalls fiel auf, dass die Maste komplett deformiert waren und auch sehr „weich“ erscheinen. Ein vernünftiges Takeln wird wohl schwierig.
 
Deformierte Maste
[attachment=2]Feuerschiff 09..jpg[/attachment]

 
Über Passgenauigkeit möchte ich mich nicht äußern, dazu fehlt mir schlicht die Erfahrung. Beim Trockenpassen des Rumpfes und des Hauptdecks war ich jedenfalls angenehm überrascht das alles recht gut passte.
Ein weiteres Rätsel gab mir ein Teil auf, das mir auf den ersten Blick wie eine Antenne oder ein Flaggenstock aussah. Nach langem suchen in der Bauanleitung stellte sich dann heraus, es war die Ruderpinne, leider total verbogen.
Ruderpinne
Ruderpinne
Feuerschiff 10..jpg (39.12 KiB) 10396 mal betrachtet
    
Bauanleitung
Bauanleitung
Feuerschiff 11..jpg (38.39 KiB) 10396 mal betrachtet
[img=247x0]file:///C:\Users\JRGENK~1\AppData\Local\Temp\msohtml1\01\clip_image006.jpg[/img]             [img=289x0]file:///C:\Users\JRGENK~1\AppData\Local\Temp\msohtml1\01\clip_image008.jpg[/img]
Fast alle Teile weisen die bekannten Grate auf. Wenn man bedenkt, das die Urformen aus den 1960er Jahren stammen so kann ich nicht viel negatives sagen. Aber ich bin ja auch noch relativ neu dabei.
 
Dateianhänge
Maste
Maste
Feuerschiff 09..jpg (43.38 KiB) 10396 mal betrachtet
Beipackzettel
Beipackzettel
Feuerschiff 03..jpg (49.96 KiB) 10396 mal betrachtet
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Admiral Hornblower
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Rumpfhälften
Rumpfhälften
Feuerschiff 3.1.jpg (5.22 KiB) 10400 mal betrachtet
Teil 3 :Baubeginn
Vordeck
Vordeck
Feuerschiff 3.4.jpg (12.28 KiB) 10400 mal betrachtet
So ziemlich das erste was mir in die Finger fiel war der "riesige" Naßschiebebogen mit dem Schriftzug der auf den Rumpf sollte. Nassschiebebilder oder "Abziebilder" jeglicher Art waren noch nie meine Freunde und werden es auch nie werden. Aber was solls. Irgendeine Lösung musste gefunden werden. Also erstmal Recherche im Internet..
Dabei bin ich übrigens auf diese Community gestoßen!
Eins war klar, es musste eine glatte Oberfläche geschaffen werden. Also habe ich erstmal alle Bullaugen ausgebohrt, die Rumpfhälften lackiert und mit Klarlack gespritzt. Nachdem der Klarlack durchgetrocknet war waren die Nieten in den Bordwänden wunderbar sichtbar, eine glatte Oberffläche hatte ich aber nicht.Dazu kam, dß die Schiebebilder wohl auch über meine aufgebohrten Bullaugen geklebt werden müssten.
Nassschiebebilder
Nassschiebebilder
Feuerschiff 3.2.jpg (14.26 KiB) 10400 mal betrachtet
Wie der Zufall es wollte hatte ich bei der Firma zu tun,die u.a. unsere Firmenfahrzeuge mit Klebebuchstben beschriftet. Es ergab sich ein interessantes Gespräch,in dem die Möglichkeiten von einzelnen Klebebuchstaben erörtert wurden. Irgendwann kam dan jemand auf die Idee eine selbstklebende Schablone zu schneiden. Nach dem Motto "ist ja eine schöne Übung für unsern Azubi". Jetzt habe ich 2 Schablonensätze und der Preis war mit 5 Euro für die Kaffeekasse auch überschaubar.So einen kleine Beschriftung wurde dort wohl noch nie hergestellt.
Schablonen
Schablonen
Feuerschiff 3.3.jpg (7.92 KiB) 10400 mal betrachtet
Die nächste Baustelle war das Hauptdeck. Es wurde mit mehreren lagen Oker und verschiedenen Brauntönen mit der Airbrush gespritzt und anschleißend mit einen Glasfaserradierer bearbeitet um ein gebrauchtes Aussehen zu erreichen.Leider habe ich es an einigen Stellen übertrieben. Ungeduld tut eben selten gut.
Vordeck
Vordeck
Feuerschiff 3.4.jpg (12.28 KiB) 10400 mal betrachtet
Als letztes habe ich an den Stellen der Bordwand, die eigentlich durchgebohrt werden sollten um die Verspannung der Masteaufzunehmen, sogenannte Ringösen aus dem Schmuckhandel angeklebt. Der Durchmesser der Öse ist 1,3 mm. Ich denke, das sieht besser aus wie ein Loch "mit Faden drin"

Ach ja,zwischenzeitlich ist auch die Basis für das Diorama fast fertig.Über die "stürmische See" werde ich beim nächsten mal berichten,

Jürgen
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Beiträge zusammen geführt. Zur Bildergeschichte lies mal hier nach ;) Hier habe ich mal versucht zu erklären, was oder wie man das machen kann bzw. sollte.
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Admiral Hornblower
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Super, vielen vielen Dank für das Zusammenführen und vor allem für die Hinweise was Bilder angeht.Ich war gestern kurz davor alles hinzuwerfen und mich wieder abzumelden.Die paar Einträge waren das Werk eines ganzen Tages.
Mit dem Bilder Hinweis werde ich mich auf jeden Fall gaaanz in aller Ruhe beschäftigen.
Nochmal danke
Jürgen
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Nightquest1000
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 Hi,

ich seh ja noch ganz gut, aber ein bisschen größer dürften die Bilder schon sein...
Grüße
Tom
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Admiral Hornblower
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@ nightquest

ich gelobe Besserung !
 Ich hätte auch lieber größere Bilder gehabt aber irgendwie hatte ich massive Probleme. Der Moderator (Christian) hat mich freundlicher Weise mit Hinweisen versorgt die ich zukünftig beherzigen werde.
Die nächsten Bilder werden größer
Gruß
Jürgen
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Gern geschehen :thumbup: Wegen so was braucht man sich nicht entmutigen lassen. Zur Not kann man immer noch auf das eigene Thema antworten und dann weiter schreiben ;)
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Admiral Hornblower
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Modellbauers Freud und Leid ,
Teil 1 Das Diorama

Die "South Goodwin" soll ja in einem Diorama dargestellt werden. Als Grundlage dient ein Kasten, Bodenplatte aus Sperrholz, der Rahmen besteht aus geölten , 4 cm breiten, Bucheleisten.
Für die Wasserfläche habe ich aus einer 2 cm dicken Styrodurplatte, grob, die Form des Rumpfes ausgeschnitten und mit Skalpell,Feile und Schleifpapier an die Rumpfform angepasst. Aus Bauspyropur wurden mit der Thermosäge die großen Wellen geschnitten und leicht schräg zur längsachse der Fläche  auf das Styrodur aufgeklebt.
Leider gibt es von diesem Schritt keine Bilder.
Mit einem Haushaltsbrenner bzw. kleinen Lötbrenner wurde den  Wellen dann die fast endgültige Form gegeben. Als nächstes habe ich dann mit weißem Acryl die Wellen ausmodelliert.D.h. das Acryl , übrigens das preiswerteste aus dem Baumarkt, wurde aufgetragen und mit einem sehr kleinen Zungenspachtel und alten Borstenpinseln zuerst auf den Styropurwellen verteilt und dann ausmodelliert.
Feuerschiff Dio 1.jpg
Feuerschiff Dio 1.jpg (154.98 KiB) 10282 mal betrachtet


Lässt man das Acryl einige Minuten anziehen, und hält dann kurz den Spachtel auf den Wellenkamm,hebt dann den Spachtel an,dann erhält man (nach einigem üben) schöne Gischtkämme.
Wenn nicht, mit dem feuchten Pinsel glattziehen und ein neuer Versuch bis es passt. Allerdings sollte man dabei in Teilstücken arbeiten.
Nachdem alles schön trocken war, so nach ca.1Woche, wollte ich meine Wasserfläche mit Grundierspray aus der Spraydose zum brushen vorbereiten. Leider war die Grundierung lösemittelhaltig und überall dort, wo ich das Acryl nicht deckend aufgetragen hatte hatte meine "Nordsee" plötzlich tiefe und tiefste Krater weil die Grundierung das Styropur schlichtweg aufgelöst hatte.
Der versuch die Krater mit Acryl zu schließen brachte leider nicht den gewünschten Erfolg. Offensichtlich haftete das Zeug nicht an an meiner Grundierung , es bildeten sich Risse.
Also das ganze noch mal von vorn und die Oberfläche neu aufgebaut. Grundierspray kam nicht mehr zum Einsatz! Statt dessen habe ich die Wellentäler mit der Airbrush in Seegrau vorgespritzt.Die Wellenrücken erhielten einen Grundauftrag in blaugrau und dunkelgrün. Zum Schluss habe ich dann noch eine Mischung aus beiden Farben übergenebelt.
Nachdem alles gut getrocknet war wurden die Kämme der Wellen und Schaumstreifen mit normalem Revell Kunstharzlack (?) aus dem Töpfchen aufgetupft bzw.in Trockenmal Technik aufgebracht.
Feuerschiff Dio 2.jpg
Feuerschiff Dio 2.jpg (287.52 KiB) 10282 mal betrachtet
Den Schluß bildet ein Überzug aus matt glänzendem Sprühlack.
Feuerschiff Dio 4.jpg
Feuerschiff Dio 4.jpg (297.47 KiB) 10282 mal betrachtet


Bis nächstes mal
 Jürgen
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Admiral Hornblower
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Modellbauers Freud und Leid
Teil 2 : Der Rumpf

Die Rumpfhälften sind soweit vorbereitet, dass ich die Beschriftung auf den Seiten aufbringen kann. Das Nassschiebebilder nicht zu meinen Freunden gehören, und schon mal garnicht in diesem Format, hatte ich ja schon im ersten Teil des Bauberichtes geschrieben.Deshalb hatte ich mir ja Schablonen zum Spritzen anfertigen lassen. Einen wirklichen Gefallen habe ich mir damit aber auch nicht getan.
Der Rumpf hat ja eine schöne Darstellung der Nieten. Leider traten damit dann Probleme beim Anbringen der Schablonen auf.
Ich hatte die Schablonen zwar auf der Heizung etwas vorgewärmt und nach dem Auflegen auch mit einem Moosgummi Wälzchen angedrückt, aber wohl leider nicht fest genug. Beim Abziehen der Trägerfolie lösten sich die innenspitzen des Buchstaben "W" und die Innenteile der beiden "O´s".
"O" , da fehlt doch was!
"O" , da fehlt doch was!
Rumpf 1.jpg (119.25 KiB) 10209 mal betrachtet
Leider hatte Folie nach dem abziehen so gut wie keine Haftkraft mehr. Die Innenteile der "O´s" habe ich mit Rubbelkrepp neu befestigt, die Spitzen des "W" hielten gerade noch so.
Die " O´s " sind korrigiert
Die " O´s " sind korrigiert
Rumpf 2.jpg (157.79 KiB) 10209 mal betrachtet
Der Rest der Rumpfhälften wurde mit Zeitung abgedeckt und ab in die Spritzbox!
Fertig zum Spritzen
Fertig zum Spritzen
Rumpf 3.jpg (240.69 KiB) 10209 mal betrachtet
Damit nahm das Verhängnis seinen (Ver)lauf............................
Der erste Spritzdurchgang verlief noch Problemlos. Beim zweiten Durchgang hatte der Kompressor plötzlich Druckverlust, baute den Druck wieder auf, hatte Druckverlust , baute auf usw.  Dieses Problem kenne ich, es lässt sich relativ leicht lösen indem man  Schrauben am Kompressor nachzieht.
Die Folge: eine verstopfte Düse. Auch das lässt sich ja beheben.... Dann hatte ich die (dumme!!!!!!) Idee den Druck zu erhöhen und Naß in Naß zu spritzen.
Wie gesagt eine sehr dumme Idee. Durch den erhöhten Druck ist die Farbe dann unter die Schablone gelaufen.
Au weia, dat war wohl nix!!!!!!
Au weia, dat war wohl nix!!!!!!
Rumpf 4.jpg (165.21 KiB) 10209 mal betrachtet
Aber auch das lässt den "angehenden Modellbauprofi" kalt. Mit heissem Wasser und Micro-brush Stäbchen ließ sich die überschüssige Farbe gut entfernen. Nach Retuschearbeiten mit dem Pinsel sahen die Schriftzüge richtig gut aus.
Mit Geduld, heißem Wasser und Microbürstchen war doch alles zu retten
Mit Geduld, heißem Wasser und Microbürstchen war doch alles zu retten
Rumpf 5.jpg (158.38 KiB) 10209 mal betrachtet
Am nächsten Abend sollten die Bordwände mit "Rostspuren" zu versehen werden.Vorher aber wollte ich den Rumpf "im Wasser" sehen um zu sehen, "wo die Reise hingeht".
Sie ging eher unter!!!!!  Dummerweise hatte ich die Schablonen zu tief angesetzt, meine Schriftzüge zierten teilweise das Schiff unter der Wasserlinie.
Ach ja,meine "Nordsee Wellen"sind 1,5 -2 cm hoch, sie entsprechen etwa der Seestärke 6, (Sehr grobe unregelmäßige, sich türmende Wellen, Wellenhöhe bis 3 Meter, Gischtbildung auf den Kämmen,Schaumstreifen in Windrichtung, Windstärke 7). *1

Jetzt war guter Rat teuer. Das Forum hier bietet eine Menge an Tipp´s zum entlacken. Aber ich wollte ja nur die Schriftzüge entfernen und nicht komplett neu lackieren.

Meine Lösung war folgende: Die Rumpfhälften kamen für ca.2 Stunden in heißes Wasser, danach wurde Buchstabe für Buchstabe Abbeizer aufgetragen und nach wenigen Sekunden wieder abgewischt. So ließen sich die Buchstaben in mehreren Durchgängen relativ gut entfernen. Im Anschluss daran wurde der gesamte Rumpf mit verdünntem Anlauger abgewaschen um die letzten Farbpartikel zu entfernen.

Vieleicht hatte ich ja nur Anfänger Glück, aber es hat funktioniert !

*1 Quelle: Universität Hannover , Institut für Wasserbau und Küsteningenieurwesen

Ich werde berichten wenn ich meine Fehler korrigiert habe.
Bis dahin
Jürgen
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Super. Interessanter Bericht. Die Wasserdarstellung ist sehr gut gelungen.
Aber auch das lässt den "angehenden Modellbauprofi" kalt.
Das ist die richtige Einstellung :D
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Nightquest1000
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Gut, hat vor nix Angst, der Mann. Sehr schön!

Tom
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Admiral Hornblower
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Wer kann Tipps geben ?

Hallo zusammen,

Bei Recherchen zu meiner "South Goodwin" habe ich im Internet Bilder gefunden die zeigen, dass die Stagen des vorderen und des achteren Mastes aus Ketten bestehen. Das würde ich gerne so nachbilden.
Hat jemand von euch sowas schon gebaut? 

Meine Fragen dazu:
  - wo bekommt man so feine Ketten? Die Ketten glieder sollten nicht länger als ca.1,5 mm sein.
  - wie bekomme ich diese Ketten befestigt,stramm bzw. gespannt?
Knoten geht ja wohl nicht.

Auf meinen Bildern der South Goodwin und der Erst Goodwin sind diese "Ketten Stage (?)" zu sehen.Die Ketten des vorderen Mastes scheinen mit Spannschlössern befestigt zu sein, hängen aber trotzdem minimal durch, bzw. sind nicht ganz stramm gespannt.
Leider sind die Fotos sehr grobkörnig so das Details nicht wirklich erkennbar sind.
Die original Maste aus dem Bausatz werde ich  durch Eigenkonstruktionen aus Messingröhrchen bzw. Messingdraht ersetzen.
Für Tipps und Hinweise schon mal vielen Dank.

Jetzt bin ich auch "gespannt" ,nämlich auf eure Antworten.

Jürgen
Zuletzt geändert von Admiral Hornblower am So 4. Dez 2016, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Derartige Ketten sollte so ziemlich jeder gutsortierte Modellbauhändler im Sortiment haben, z.B. sowas:

http://www.modellbau-koenig.de/Militaer ... 6616_0.htm

gibt da diverse Größen.

Gruß
Eberhard
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zum Setzen von Kettenstagen würde ich Augbolzen an beiden Enden verbauen. Die Kette minimal kürzer als der Abstand zwischen den Augbolzen. Dann mit dünnem schwarzen Faden 2-3 mal durch das jeweils letzte Kettenglied und den Augbolzen um das Ganze zu spannen. Ein Tröpfchen Sekundenkleber zum fixieren, ein bisschen Farbe drauf (an die Kette anpassen) und fertig.

Tom
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