Japanischer Flugzeugträger AKAGI, Hasegawa 1:450

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schnuerbodenfuxx
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Hallo Modellbaugemeinde,

Mit meiner Campbeltown (Revell 1:240) geht es langsam vorwärts, da will ich euch schon mal mein nächstes Projekt als Bausatz vorstellen: den japanischen Flugzeugträger IJN „Akagi“ in 1:450 von Hasegawa. Zugegeben, in 1:350 wäre mir die AKAGI doch lieber, aber dafür müßte ich rund 250 Euronen hinblättern, mit den dazugehörenden Ätzis sogar rund 500 Euros. Das ist mir dann doch ein bißchen zu teuer. Da tut es der 450er Bausatz von Hasegawa auch. Und mit fast 60 cm Länge hat das fertige Modell dann doch eine respektable Größe.

zunächst einiges zum Original:

Die Akagi (jap. Rotes Schloß) wurde am 6. Dezember 1920 als Schlachtkreuzer der Amagi-Klasse auf Kiel gelegt. Während des Baus kam 1922 der Entschluß, das Schiff als Flugzeugträger fertigzustellen. Daher wohl auch die sehr lange Bauzeit, denn der Stapellauf erfolgte erst am 22. April 1925, die Indienststellung am 7. März 1927. Nach der „Hosho“ war die Akagi der zweite in Dienst gestellte japanische Flugzeugträger.

einige technische Daten:

Länge ü.a. 260,68 m; Breite über Flugdeck 31,2 m; Breite über Rumpf 29 m; Tiefgang (nach Umbau ab 1938) 9,8 m; Treibstoffvorrat 5.770 t; Besatzung 2.019 Mann;
Verdrängung standard 26.900 ts; ab 1938 36.500 ts; Maschinenleistung (ab 1938) 133.000 PS = 97.821 KW auf vier Schrauben
Bis zum Umbau ab 15. November 1935, der bis 1938 dauerte, war die Akagi ein sogenannter Three Flight Deck Träger - ein Träger mit drei Flugdecks, auf dem die beiden vorderen Decks aus den Hangars nur zum Starten dienten. Durch den Umbau erhöhte sich die Kapazität der mitgeführten Flugzeuge von 61 aus 91 Maschinen.
Von Hasegawa gibt es zu dieser frühen Version einen Bausatz in 1:700, den ich mir zur Vervollständigung und Anschauung wohl auch noch zulegen werde, wenn er denn mal angeboten wird, obwohl ich mich mit 1:700 nicht so richtig anfreunden kann.
Von Anfang 1941 bis zu ihrem Untergang in der Schlacht um Midway am frühen Morgen des 5. Juni 1942 war die Akagi Flggschiff der Trägerflotte, obwohl sie technisch als total veraltet galt. Das war für die Japaner sicher nur eine Prestigefrage.
Beim Überfall auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 hatte die Akagi 18 Mitsubishi A6M2 Jagtflugzeuge, 18 Aichi D3A Sturzkampfbomber und 27 Nakajima B5N2 Torpedobomber an Bord, die in Pearl Harbor erhebliche Schäden anrichteten.
Bei der Trägerschlacht von Midway (4. bis 7. Juni 1942) waren es 21 A6M2; 18 D3A1 und 18 B5N2. Am 4. Juni um 10:26 Uhr griffen, von den Japanern völlig unbemerkt, drei SBD Dauntless des US-Flugzeugträgers Enterprise (CV 6) aus einer Höhe von 2.000 Metern in einem Fallwinkel von etwa 50 Grad die Akagi an und klinkten ihre drei 1000-Ib-Bomben (453 Kg) in 500 Metern Höhe aus. Die erste verfehlte an Backbord nur knapp das Schiff, die zweite beschädigte an Bb nur leicht das Achterschiff, wobei ein Mann ums Leben kam. Die dritte durchschlug das nur sehr schwach gepanzerte Flugdeck (32 mm) etwa in Schiffsmitte, explodierte im oberen Hangar, setzte die dort gerade betankten und aufmunitionierten Maschinen für eine weitere Angriffswelle in Brand und löste eine Kettenreaktion aus. Drei Minuten später explodierten die Bomben und Torpedos und die Akagi brannte aus. Am Morgen des 5. Juni erging um 4:50 Uhr der Befehl an die begleitenden Zerstörer, das Schiff mit Torpedos selbst zu versenken, weil es nicht mehr zu retten war. Zwischen 5:00 und 5:30 Uhr versank die Akagi bei 30 Grad, 30 Min. Nord und 178 Grad, 40 Min. West. Dabei kamen von der Besatzung 221 Mann ums Leben.

Jetzt aber schnell zum Bausatz, den ich für 52,52 Euro ersteigert habe:
Ab und zu wird der Bausatz noch bei ebay angeboten. Wer ihn haben möchte sollte dann nicht lange zögern, sondern zugreifen.

Alle Teile befinden sich in einem relativ stabilen Karton (61 x 24,5 x 6 cm), der prall gefüllt ist.
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Beim Auspacken war ich einigermaßen überrascht, denn anders als bei einigen älteren Hasegawa-Bausätzen in 1:450 ist das Modell recht gut detailliert. Wer die alten 450er Bausätze von Hasegawa kennt, der weiß, wovon ich rede, denn das war mehr auf Spielzeug ausgelegt.

Hier Teil 1, der Rumpf:
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einige Details am Bug, am Heck und mittschiffs:
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Teil 2, das Hangardeck:
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auch das Flugdeck, Teil 3 ist recht gut detailliert:
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Um zu zeigen, daß die Akagi auch in 1:450 noch eine respektable Größe hat, habe ich Rumpf, Hangar- und Flugdeck nur mal lose zusammengesetzt. Recht gut zu erkennen ist jetzt schon das für die Akagi typische, von mittschiffs nach vorn und achtern abfallende Flugdeck. Damit sollten startende Maschinen mehr Auftrieb bekommen und landende eine bessere Bremswirkung erzielen.
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Spritzling A mit dem (für meine Begriffe) unmöglichen Ständer. Da gibt es bessere Lösungen.
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Spritzling B mit Vorder- und Achterdeck...
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… bei denen das Riffelblech sehr gut nachgebildet ist. Deshalb werde ich die leider nur angespritzten Ankerketten auch nicht abschleifen und durch richtige Ketten ersetzen, wie ich es sonst eigentlich immer mache.
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Spritzling C mit Flakgalerien, Beibooten und dem charakteristischen Schonstein…
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… der ebenfalls recht gut detailliert ist:
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Spritzlinge D, E und F mit einigen Flakgeschützen, der kleinen Kommandobrücke, Beibooten, Deckstützen, Aufzugsplattformen, diversen Kleinteilen, den vier Schiffsschrauben und Geschützrohren:
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Spritzling G ist zweimal vorhanden und beinhaltet insgesamt 22 Flugzeuge:
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Die Bauanleitung (leider nur in japanisch - kann ja jeder perfekt - und in englisch - kann ja mittlerweile auch jeder Deutsche) ist zumindest in den Schritten 5 und 6 unübersichtlich. Aber wer Zeichnungen lesen irgendwann mal gelernt hat, kommt auch damit zurecht.
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und zum Schluß noch die Decals für Träger und Flugzeuge:
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Mein Fazit ist durchaus positiv. Der geübte Modellbauer wird daran seine Freude haben, auch wenn er sich den etwa 50 Euro teuren Ätzteilsatz von GMM, den es für die 450er Akagi gibt, nicht gönnt. Weil es in 1:450 kaum Reling gibt, kann man sich auch mit dreiläufiger 350er Reling helfen, indem man längs einen Streifen des Geländers abschneidet. So wird die die Reling entsprechend niedriger.
Ich bin allerdings der Ansicht, daß der Bausatz nichts für Anfänger ist.
Wenn die Campbeltown fertig ist, werde ich mit dem Bau beginnen. Dann gibt es hier dazu auch einen ausführlichen Baubericht. Mal sehen, was dann so alles für Probleme beim Bau auftreten. Bei einigen Modellbaufreunden habe ich gelesen, daß beim Zusammenbau von Rumpf, Hangar und Deck einiges nicht so geklappt hat, wie sie es wollten. Ich lasse mich überraschen !!!

Bis dahin
euer schnuerbodenfuxx Dieter
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Oliver Bizer
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Der Träger sieht sehr schön aus.
Freue mich darauf wenn Du ihn klebst
„Der Adler ist kein Stück Metall, der Adler ist Rom“
panzerchen
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Für japanische Schiffe ( und Flugzeuge ) habe ich eine Menge übrig, sie haben meistens einen ausgeprägten Charakter.
Zwar ein ziemlich krummer Maßstab, aber ich warte schon gespannt auf den Bericht.
Birne
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Hallo,

war der Rumpf für die Agaki nicht für ein Schlachtschiff der yamato Klasse vorgesehen ?

So oder So Ähnlich, ein " scratch bau " schon in der Werft ?

Entschuldige meine Gedankengänge die sind manchmal wirklich nicht bei Mir wohl eher auf Lehrgang.
Aber, das ist ja ein super Bausatz, finde Massstab hin oder her, wow !
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schnuerbodenfuxx
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Hallo Birne,

stimmt, scratch-Bau schon in der Werft. Aber nicht als Schlachtschiff der Yamato-Klasse.

So steht es zumindest bei Wikipedia:
"Die Akagi (jap. Rotes Schloß) wurde am 6. Dezember 1920 als Schlachtkreuzer der Amagi-Klasse auf Kiel gelegt. Während des Baus kam 1922 der Entschluß, das Schiff als Flugzeugträger fertigzustellen."

Daher wohl auch die sehr lange Bauzeit, denn der Stapellauf erfolgte erst am 22. April 1925, die Indienststellung am 7. März 1927.

Ansonsten gebe ich dir recht. Ein schöner Bausatz für ein schönes Modell. Zudem mit fast 60 cm Länge noch relativ groß. Und im Vergleich zur 1:350er Akagi, die bei ebay für rund 250 Euronen zu haben ist, mit 52,52 Euro (ersteigert) auch noch sehr preisgünstig.

Einige Vorbereitungen für den Bau habe ich schon getroffen. Ich denke, ich werde im Januar damit beginnen. Dann gibt es einen ausführlichen BB.

Gruß
schnuerbodenfuxx Dieter
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