Geli Nr. 38 Mig 15

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alf03
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Registriert: Do 26. Feb 2015, 10:44
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Hallo Freunde!


Ich stelle nun die Mig 15 von Geli vor.
In neuem Glanz als Geli Classic - Modell bereits erschienen, kann ich mir die Restaurierung eines „Klagenfurter Bogens" ersparen.

Mein Problem bei der Mig 15 heißt wie schon bei der Sukhoi Fishpot "Cockpithaube".

Überkreuzte Nähte über die Glaswölbung sind in Klarsichtbauweise nix für meinen Geschicklichkeitsstatus
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Das schreit förmlichwieder nach einer tiefgezogenen Haube, also mache ich gleich einen kleinen Tiefziehkurs daraus.

Das Teil wird einfach roh ausgeschnitten, vorgerundet und zusammengeklebt. Stumpfe Klebenähte sind für den Guss einer Tiefziehform eher ungeeignet, also füge ich laschen aus Küchenpapier hinzu.
Küchenpapier ist im klebernassen Zustand halbwegs gut formbar. Das erspart dann viel Schleifarbeit an der Gussform.

Wegen der besseren Sichtbarkeit ist die bedruckte Seite innenliegend
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Aussenansicht der Haubenform
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Als nächstes wird die Gußform in Superkleber ersäuft....
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....und eingefasst, damit sie durch den nassen Gips nicht verformen kann.
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Auch die Nahtfugen werden mit Superkleber ausgegossen und dann mit gebrauchtem Schmirgelleinen leicht verschliffen (gebrauchter Schmirgelleinen ist weich und anpassungsfähig)

Für den Guss verwende ich Modellgips. Baugips ist zu grobkörnig. Die Masse muss eher dünn angerührt werden, damit sie beim Guss schön fließt.

Die gegossene Tiefziehform muss natürlich auch noch nachgeschliffen werden
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Die Gipsform ist fertig verschliffen und auf das Tiefziehgerät gelegt.

Staubsauger und Heißluftgebläse an....
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..und schon ist das Häubchen tiefgezogen

mit Hilfe einer weiteren Kopie zeichne ich den Rahmen auf de Gipsform ...
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...denn es ist wesentlich leichter, den Rahmen an die Folie zu kleben, wenn die Gipsform der gezogenen Haube unterlegt ist.

Jetzt die Originalhaube noch auf der Rückseite einfärben und verleimen...
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...und fertig ist die Haube
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Da haben sich einige jetzt einige unschöne Fältchen gebildet ;(. Ich werde versuchen die auszubügeln, wenn alles gut getrocknet ist.


und jetzt geht es mit dem Bau des Vogels los:

Mit Teil 4 wird in bekannter Geli-Manier begonnen...
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jaaaaa natüüürlich! Kaum wieder ein original Gelimodell angeschnitten und schon das erste Mißgeschick :dash:
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bereits bei Teil 3 verabschiedet sich mit einem gehässigen "Polpp" die Feintülle von der Kleberube und ein großer Klecks Kleber flutscht auf die Außenhaut

Naja...was soll´s.... ich baue trotzdem weiter und werde wohl einen kosmetischen Eingriff wagen, wenn der Rumpf fertig ist

Im schlimmsten Fall habe ich bereits eine Ausrede zur Hand:
Keine Mig 15 ist mehr so gut erhalten, wie es das Modell glauben machen will :D
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Die Nase und die dazugehörigen Kartonringe für den Lufteinlass sind mal lose zusammengefügt um die Form beim Trocknen zu wahren.
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Im Gegensatz zur Saab J29 erlaubt diese Art der Konstruktion eine abgerundete und damit realistischere Kante beim Lufteinlass

Den Lufteinlass habe ich gegenüber der Bauanleitung ein wenig umgestaltet, ich habe eine komplette Einheit draus gemacht.

Als Kompletteinheit lässt sich die Vorderkante leichter bearbeiten und....
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...auch mit der Längenanpassung nach hinten muss man es nicht so genau nehmen, wenn der hintere Extraspant das Dekor trägt.
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Während der Lufteinlass trocknet ist Zeit, die hinteren Rumpfteile vorzubereiten
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auch der Triebwerksauslass wird durch eine Kartonverstärkung etwas realistischer
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Naja... den Landescheinwerfer hätte ich besser mit Alufolie hinterlegt.....
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der Rumpf ist mal fertig und der ......
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....Pilotensitz eingebaut
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Nach dem Anbau des Leitwerkes....
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..wäre jetzt der Pilot reinzusetzen und die Cockpithaube zu verbauen. Nachdem ich aber eine Schicht Sprühlack über das Modell ziehen will, kommt das erst zum Schluss
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Also geht es mit den Tragflächen weiter
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Die Tragflächen müssen an den Anschlüssen zum Rumpf großzügig vorgerundet werden, damit sie sich gut anpassen können.

Ohne Einschnitte an den Flanschen habe ich das nicht hinbekommen
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Während die Klebenähte trocknen, mache ich mich ans Fahrwerk

Die Haxen habe ich wegen der höheren Stabilität in Superkleber ertränkt
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Nach dem Aushärten des Superklebers werden die Teile glattgeschliffen und man hat stabile Beine
(Auch Flügelholme verstärke ich prinzipiell auf diese Weise, vor allem bei größeren Modellen wird dadurch verhindert, dass sich im Lauf der Zeit die Tragflächen nach unten biegen und das Modell eher an eine Trauerweide erinnert
Beim Verkleiden der Beine sollte man Geduld investieren, man sollte das in mehreren Schritten erledigen.
Fläche kleben - trocknen lassen - nächste Fläche kleben.

So minimiert man eine Patzerei
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So...jetzt habe ich das alte Mädchen auf´s Kreuz gelegt und lasse alles ordentlich durchtrocknen
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Es fehlen nur mehr die MG-Abdeckungen samt MG´s und ein paar Kleinstteile, dann kann lackiert werden.




ENDSPURT :D !

Der letzte Kleinkram ist montiert und...
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...jetzt geht´s ab in Richtung Lackiererei.
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Eine Schicht Klarlack konserviert das Modell und nimmt bei Verwendung von Mattlack auch den übertriebenen Glanz

Kabinenhaube und Antenne drauf...
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...und ab zur Startbahn
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Die Fahrbahn könnte wegen des aufziehenden Gewitters etwas rumpelig werden ;(

also lieber zum Landeanflug angesetzt
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Liebe Grüße,
Heinz
Im echten Manne ist ein Kind versteckt. (Friedrich Wilhelm Nietzsche]
panzerchen
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Allmählich machst Du mir Lust auch mal eine Tiefziehvorrichtung zu bauen, der Aufwand ist ja überschaubar....
Hier zeigt sich ein Vorteil der Kartonmodelle gegenüber den Plastikmodellen mit ihren dickeren Hauben.
Allerdings hast Du übersehen daß die Frontscheibe plan ist !

Den Bug hat GELI meiner Einschätzung nach nicht so treffend gestaltet, ich meine der war bei der MIG 15 pummeliger.

Die MIG 15 war ja von der Tank 183 ( "Huckebein" ) inspiriert, von der gab ( gibt ? ) es ein sehr ansprechendes Modell eines polnischen Anbieters ( GPM ? )
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alf03
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Servus Panzerchen,
mit dir ist es eine echte Freude im Forum zu sein, deinem scharfen Auge entgeht nichts.
Ja...die Frontscheibe sollte plan sein. Ein Fehler übrigens, den ich auch bei der Fishpot begangen habe.
Allerdings tritt dieser Fehler dort nicht so deutlich zutage, ich war wohl beim Fotografieren geschickter. :mrgreen:

Tank 183? Das wusste ich nicht und ich wäre auch nie auf die Idee gekommen :D. Ich sehe da mehr Ähnlichkeit zur Saab J29, wenn man vom Leitwerk absieht.
Aber es stimmt schon, so ganz stimmig ist die Geli Mig 15 trotzdem nicht...dazu müsste sie ein wenig "gestauchter" sein.
Einige Geli Modelle haben Ihre Wurzeln ganz offensichtlich bei Modellen des damaligen NSFK. Ich habe ein paar Retro-Bögen dieser Modelle Diese Modelle dienten dem Anschauungsunterricht und da ging es weniger um Modellbau, als um den Erkennungswert. Der Konstrukteur dürfte wohl zum Teil auf dieser Linie geblieben sein.
Tja und dann noch GPM Modelle...oioioi...die werden in höheren Ligen gebaut als in meiner. Da muss der Heinz noch viel Papier zerschnippseln, bis er es wagt, da mal reinzu schnuppern :oops:

Liebe Grüße,
Heinz
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panzerchen
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Inzwischen ist mir noch was Anderes wieder eingefallen daß mich schon öfters irritiert hatte:
Konnte GELI kein Grau drucken ?????
Immer wieder begegnete mir wie hier z.B. im Cockpit dieses gepunktete Raster.
Mal feiner, mal gröber.

Eigenartig......
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